Nach einer langen Durststrecke und zwischenzeitlichen Verstimmungen scheint sich die Zusammenarbeit mit Tesla bei Elektroauto-Batterien zunehmend auch für die Panasonic-Seite auszuzahlen. Zwar meldete der japanische Mischkonzern jetzt insgesamt weniger operativen Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 bis Ende März, doch das soll hauptsächlich auf Einmal-Effekte zurückzuführen sein. Mit am stärksten unterstützt wurde das bereinigte Ergebnis zudem vom Bereich Automotive-Batterien, der fast nur aus Tesla besteht. Und für das begonnene Geschäftsjahr erwartet Panasonic insgesamt einen Gewinn-Anstieg um 27 Prozent, von dem Tesla ebenfalls einen guten Teil beisteuern soll.
Panasonic-Gewinn mit Tesla steigt
Die größte Sparte bei dem Mischkonzern aus insgesamt 529 Unternehmen bildeten im Geschäftsjahr 2021 weiterhin die Hausgeräte, gefolgt von „Life Solution“ mit Elektrik und Baumaterial und dann dem Automotive-Geschäft. Zu dem letzten Bereich zählt neben Elektronik-Komponenten die Produktion von Batterie-Zellen für Tesla in Japan und vor allem in der Gigafactory im US-Bundesstaat Nevada, die beide Unternehmen gemeinsam betreiben. Zwischendurch herrschte Uneinigkeit über deren weiteren Ausbau, doch inzwischen investiert Panasonic wieder.
Schon für das letzte Kalender-Quartal 2020 meldete Panasonic steigende Gewinne mit seinen Batterie-Zellen, die den gesamten Auto-Bereich profitabel gemacht hätten. Und im neuen Geschäftsjahr soll es beschleunigt so weitergehen: Insgesamt will der Konzern seinen bereinigten Gewinn 2022 um 27 Prozent auf 390 Milliarden Yen (etwa 2,9 Milliarden Euro) steigern, wie er mitteilte. 50 Milliarden Yen soll die Auto-Sparte beisteuern, sagte der Panasonic-Finanzchef Hirokazu Umeda laut Reuters in einer Pressekonferenz zu der Prognose. Davon würden etwa 40 Prozent die Batterien ausmachen, die fast ausschließlich an Tesla geliefert würden.
4680-Testlinie in Japan geplant
Zusätzlich bekräftigte Umeda laut dem Reuters-Bericht Informationen über die Panasonic-Pläne für die vom Partner Tesla entwickelten Zellen im 4680-Format. Im laufenden Geschäftsjahr werde eine Test-Produktion der neuen Zellen beginnen, habe der Finanzvorstand erneut gesagt. Als Standort dafür nannte er Japan, wo bislang auch Batterien für Tesla Model S und Model X im Format 18650 produziert werden. Tesla-CEO Elon Musk hat mehrfach betont, die geplante eigene Zellproduktion sei nur als Ergänzung zu der bei Partnern gedacht.