Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, erklärte an diesem Freitag der Geschäftsführer des Bereichs Automobil- und Industriesysteme (AIS) bei Panasonic, Yoshio Ito, dass man bereit wäre, die Investitionen in die Gigafactory zu intensivieren, wenn es benötigt wird, um die starke Nachfrage nach dem kommenden Mittelklassefahrzeug, dem Model 3, zu bedienen.
„Wenn es gewünscht ist, werden wir unser Bestes tun, damit wir den Zeitplan vorverlegen“, erklärte Ito. Bisher war angesetzt, dass Panasonic sich mit bis zu 1,6 Milliarden US-Dollar an dem Bau der Gigafactory beteiligt, welche insgesamt mit 4 bis 5 Milliarden US-Dollar zu Buche schlagen soll. Bisher hat der japanische Konzern 128 Millionen US-Dollar investiert, davon allein 64 Millionen US-Dollar im letzten Quartal.
Eine Intensivierung der Investitionen seitens Panasonic würde einen Sprung nach vorne bedeuten, die Produktion Ende 2017 tatsächlich zeitnah realisieren zu können. Tesla-CEO Elon Musk setzte eine Frist zum 1. Juli 2017 für alle Bauteile sowohl intern als auch von Zulieferern, merkte dabei jedoch an, dass dieser Zeitplan „nahezu unmöglich“ sei. Laut einem weiteren Bericht von Reuters halten es auch Zulieferer für fragwürdig, den genannten Termin einhalten zu können.
Panasonic wollte sich gegenüber Reuters nicht äußern, ob man es für möglich halte, dass Tesla dieses Ziel erreicht. „Wir wollen einfach nicht der Flaschenhals sein“, erklärte Ito.
Auf die Frage zu den Risiken, die mit Panasonics starker Beteiligung an Teslas aggressiven Produktionsplänen einhergehen, antwortete Ito, dass Panasonic „hofft, einen Balanceakt zu vollführen“, um die Sicherstellung der Rendite zu gewährleisten und die Verantwortlichkeiten als Zulieferer zu erfüllen. Japanische Unternehmen zeigten sich zuletzt äußerst risikoscheu und wurden auch deshalb von Tesla im vergangenen Jahr zu größerer Risikobereitschaft aufgefordert.
Erst gestern haben wir darüber berichtet, dass Tesla weitere Zulieferer für die Batteriezellen des Model 3 in Erwägung zieht. Es sollen bereits Gespräche mit LG Chem, Samsung SDI und SK Innovation stattgefunden haben. Ob Panasonic davon beeinflusst wurde und deshalb dieses Angebot macht, kann nicht ausgeschlossen werden.