Bild: Volkswagen
In einem Power Day, der inhaltlich stark an Teslas Batterie-Tag im September 2020 erinnerte, hat Volkswagen Pläne für die eigene Elektroauto-Zukunft vorgestellt. Ein wichtiger Punkt darin war eine neue Standard-Zelle, die langfristig ähnlich wie bei Tesla in die Fahrzeug-Struktur integriert werden soll. Ausführlich informierte Volkswagen aber auch über den Ausbau des für mehr Elektroauto-Wachstum nötigen Ladenetzes. Zusammengefasst will der Konzern die Zahl der mit Partnern betriebenen schnellen Ladepunkte in Europa bis 2025 auf 18.000 verfünffachen. Und die Marke Porsche soll ein eigenes Exklusiv-Ladenetz für wichtige Schnellstrecken bekommen.
Wenig neues zu Ionity
Ein großer Teil der von Volkswagen angekündigten Vergrößerung der Netzes in Europa geht auf das Konto einer neuen Kooperation mit BP: Für 4000 Tankstellen dieser Marke und der Tochter Aral vor allem in Deutschland und Großbritannien sind zusammen 8000 Ladepunkte geplant. Hinzu kommt eine Kooperation mit Iberdrola in Spanien und mit Enel in Spanien. 400 Millionen Euro will VW nach eigenen Angaben bis 2025 dafür allein in Europa ausgeben, hinzu kämen die Investitionen der Partner.
Über neue Ladenetz-Pläne war im Vorfeld der Veranstaltung spekuliert worden. Das Joint-Venture Ionity, das Volkswagen zusammen mit BMW und Daimler gegründet hat, spielte jetzt keine bedeutende Rolle darin. Es wurde zwar mehrfach erwähnt, aber nicht mit neuen Initiativen. Schon bald werde Ionity mehr als 400 Lade-Standorte bieten, sagte Porsche-Chef Oliver Blume. Das entspricht aber lediglich dem Ziel, das schon für Ende 2020 galt. Nach Berichten suchen die Ionity-Gesellschafter nach zusätzlichen Investoren – nach deren Einstieg könnte es auch hier Neuigkeiten geben.
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Wie Ionity sollen auch die neuen Lade-Stationen von VW mit BP, Iberdrola und Enel offen für Elektroautos aller Marken sein, nicht nur die eigenen. Hier unterscheidet sich die Strategie also von der von Tesla, das sein Supercharger-Netz bislang nicht geöffnet hat. Aber auch dazu soll es künftig einen Gegenentwurf aus dem Volkswagen-Konzern geben: Vorstandschef Blume kündigte ein „ergänzendes“ Netz von superschnellen Ladern nur für Porsche-Elektroautos an.
Porsche plant Exklusiv-Netz wie Tesla
Genaueres zum Umfang verriet Blume nicht. Die Details des Konzepts würden derzeit erarbeitet, sagte er; es werde die wichtigsten europäischen Routen und Autobahnen abdecken und dabei zusätzlich besonders attraktive Standorte wählen. Jede Porsche-Station werde 6-12 Ladepunkte mit 350 Kilowatt Leistung „oder mehr“ bekommen und darüber hinaus Dächer und hochwertige Lounges. Das lasse echten Mehrwert für die Porsche-Kunden entstehen, sagte Blume, wiederholte aber, dass das exklusive Lade-Angebot nach Tesla-Art als Ergänzung zu Ionity zu verstehen sei.