Die Zukunft seien Elektroautos, und das meine er ernst, schrieb US-Präsident Joe Biden am späten Mittwoch auf Twitter zu einem schnittigen Kurzvideo mit sich und Industrie-Bildern – am heutigen Donnerstag werde es große Nachrichten dazu geben. Laut einem Bericht hat er vor, zusammen mit Vertretern von General Motors, Ford und Stellantis vor die Presse zu treten. Biden will dann über seine Pläne für Infrastruktur und Stärkung der US-Wirtschaft einschließlich Autos sprechen, und die Hersteller sollen sich auf neue Ziele für ihren Elektroauto-Anteil verpflichten. Tesla als der Auslöser der elektrischen Revolution wurde laut seinem CEO Elon Musk aber nicht eingeladen.
40-50% Elektroauto-Anteil in 2030
Von den Inhalten der von Biden nicht näher konkretisierten Veranstaltung berichtete vorab die Nachrichten-Agentur Reuters. Demnach wollten die Großen Drei der US-Auto-Industrie am Nachmittag Ortszeit bekanntgeben, dass sie bis 2030 einen Elektroauto-Anteil von 40-50 Prozent bei ihren Neuwagen-Verkäufen anstreben. Auch große Hersteller aus dem Ausland würden sich dem Ziel anschließen. Von ihrer geplanten Teilnahme an der Veranstaltung wurde aber nichts erwähnt.
Das Gleiche gilt für Tesla, und für sein Unternehmen bestätigte CEO Elon Musk wenig später, dass es nicht dabei sein wird. „Ja, erscheint merkwürdig, dass Tesla nicht eingeladen wurde“, schrieb er auf Twitter zu einem Artikel über das kommende Biden-Event.
Yeah, seems odd that Tesla wasn’t invited
— Elon Musk (@elonmusk) August 5, 2021
Wenn nicht merkwürdig, dann ist das Fehlen von Tesla bei einer Veranstaltung zu Elektroautos in seiner Heimat USA auf jeden Fall auffällig. Technisch gesehen wird der Pionier zwar nicht gebraucht, wenn der Präsident die alte Industrie auf Ziele für einen höheren Elektro-Anteil einschwört – schließlich lag er bei Tesla schon immer bei 100 Prozent. Aber Musks Unternehmen hat die elektrische Revolution in Gang gebracht und treibt sie führend weiter voran. Und sein Model 3 ist, wie das Portal cars.com im Juni erklärte, wegen seiner lokalen Produktion und Komponenten jetzt das amerikanischste aller Autos.
Tesla dürfte von US-Plänen profitieren
Schon für eine erste Vorstellung seiner Elektroauto-Strategie in diesem Mai hatte Biden statt Tesla Ford gewählt, was für hochgezogene Augenbrauen und mehr in Musks Twitter-Gemeinde sorgte. Unabhängig davon aber dürfte auch Tesla profitieren, wenn der US-Präsident seinen Vorschlag von 174 Milliarden Dollar Elektroauto-Förderung durchbringt, davon 100 Milliarden Dollar für Kauf-Subventionen. Und mit der von Musk angekündigten Öffnung des Supercharger-Netzes könnte auch Staatsgeld für mehr Lade-Infrastruktur zum Teil an Tesla fließen.