Europa bekam einen Tag Schonfrist, aber in der Nacht auf Mittwoch hat Tesla auch hier noch einmal die Preise erhöht, nachdem sie bereits in der vergangenen Woche weltweit gestiegen waren und am Dienstag in den USA und China erneut. Wie in der vorigen Runde betrifft die neue Preiserhöhung in Deutschland nur das Model 3 und hier nur die beiden höheren Varianten. Die mittlere Ausführung Model 3 Long Range (LR) wurde zunächst 3000 Euro und jetzt noch einmal 2000 Euro teurer. Bei der Performance-Version schlug Tesla zweimal nacheinander 3000 Euro auf.
Model 3 LR und Model Y LR gleichauf
Das Model 3 Long Range kostet laut Konfigurator damit jetzt 56.990 Euro, als Performance verlangt Tesla 61.990 Euro dafür (jeweils mit bereits abgezogenem Hersteller-Anteil am deutschen Umweltbonus). Bei der Basis-Version RWD dagegen blieb der Preis bei 42.990 Euro. Anders als bei den höheren Varianten des Model 3 hatte Tesla ihn zuletzt im vergangenen November erhöht.
Die Zurückhaltung könnte mit dem deutschen Umweltbonus zusammenhängen, der nur bis 40.000 Euro Netto-Basispreis in der maximalen Höhe von 6000 Euro bezahlt wird. Aus der Schweiz zum Beispiel wurde am Mittwoch gemeldet, dass dort auch das kleine Model 3 teurer wurde: Statt 42.990 Franken kostet es jetzt 45.990 Franken. Auch in weiteren europäischen Ländern sollen die Preise gestiegen sein.
In Deutschland ergibt sich durch die erneute Erhöhung eine interessante Situation: Das Tesla Model 3 Long Range kostet jetzt exakt so viel wie das Model Y in dieser Ausführung (wobei man bei dem Crossover-SUV wegen des höheren Basis-Preises nur 5000 Euro Bonus vom Staat zurückbekommt). Schon vorher fiel bei Tesla auf, dass der Preis-Abstand zwischen Limousine und SUV deutlich kleiner ist als bei anderen Herstellern, jetzt gibt es ihn gar nicht mehr. Bei den jeweiligen Top-Versionen bezahlt man für das größere Format noch 2000 Euro Aufschlag. Das Model Y Performance wird aller Voraussicht nach ab nächster Woche aus der deutschen Gigafactory von Tesla ausgeliefert.
Nicht nur Tesla erhöht Elektroauto-Preise
Die zweite Tesla-Preiserhöhung in diesem Monat hatte CEO Elon Musk zuvor mit Twitter-Hinweisen auf die aktuell hohe Inflation bei Material und Logistik vorbereitet. In den USA stiegen die Preise für die Premium-Elektroautos Model S und Model X anschließend teils fünfstellig. Tesla ist nicht der einzige Elektroauto-Hersteller, der die Preise anhebt: Laut der lokalen Publikation CnEVPost machte am Dienstag auch BYD aus China zwei Modelle zum zweiten Mal in diesem Jahr teurer. Umgerechnet ergibt sich eine Erhöhung um bis zu knapp 2000 Euro.