Nachdem der Termin für die voraussichtliche Auslieferung von aufgefrischten Model S und Model X im Europa-Konfigurator zunächst immer weiter bis zuletzt Ende dieses Jahres verschoben worden war, hat Tesla diese Angabe im Dezember 2021 ganz gestrichen. Auch kaufen kann man die beiden Premium-Elektroautos dort nicht mehr, sondern nur noch vorbestellen. Trotzdem scheint die Rückkehr von Model S und Model X nach Europa sowie andere Länder außerhalb Nordamerikas näherzurücken. In diesem Januar präsentierte Tesla sie zunächst bei einer Kunden-Veranstaltung in Taiwan. Und jetzt tauchte ein Model X mit der für das Refresh charakteristischen Yoke-Lenklösung in Norwegen auf.
Warten auf Teslas Premium-Autos
Tesla hatte die Produktion seiner beiden Premium-Modelle Ende 2020 unterbrochen und sie dann im Januar 2021 in leicht überarbeiteter Form vorgestellt. Außen blieben sie bis auf Details gleich (s. Foto des Model X oben), der Innenraum wurde moderner und bekam das oben offene Yoke statt eines klassischen Lenkrads, beim Antrieb führte Tesla die Plaid-Option mit drei Motoren ein. Selbst in den USA verzögerten sich die Auslieferungen dann aber beim Model S bis Juni und beim Model X bis Oktober. In Europa wusste man unterdessen nicht einmal, ob Tesla sie für den Export so modifiziert, dass sie wie Model 3 und Model Y ohne bremsenden Adapter an CCS-Stationen laden können.
Dieser Punkt ist nach der Präsentation in Taiwan so gut wie geklärt. Denn das Model S dort wurde zwar aus unbekannten Gründen schnell wieder verhüllt. Das Model X aber blieb zugänglich und zeichnete sich unter anderem durch eine geänderte Rückleuchten-Einheit mit CCS-Buchse hinter einer elektrischen Klappe aus. Gleichzeitig spricht die Veranstaltung dafür, dass Tesla den Export konkret vorbereitet – ebenso wie das Model X mit Yoke, das jetzt in Norwegen entdeckt wurde.
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Dass es vor einem Tesla-Standort hoch im Norden des Landes zu sehen sein soll, hatte ein lokaler Beobachter teslamag.de schon am Mittwoch berichtet. Er interessierte sich aber mehr für das Tesla Model Y, das er dort entdeckt hatte, denn das war in Norwegen angemeldet und stammte ausweislich der Fahrzeug-Nummer aus der deutschen Gigafactory. Beide dürften für Wintertest in die kalte Umgebung gebracht worden sein, vermutete er. Und einen Tag später wurde von einem anderen Neugierigen auch das Model X dort fotografiert.
Wächter-Modus in Model X aktiviert
Anders als das Model Y ist es nicht angemeldet, wirkt aber vollständig und fahrbereit. Tatsächlich ist auf den Bildern davon zu sehen, dass Tesla den Wächter-Modus aktiviert hat, der Daten der Kameras rundum aufzeichnet, wenn eine Annäherung an das Fahrzeug erkannt wird. Um den Innenraum zu fotografieren, musste der neugierige Norweger nah heran. Auf einem seiner Fotos sieht man den Quer-Bildschirm mit dem großen Wächter-Auge und den Hinweisen „Aufzeichnung“ sowie „Wächter aktiviert“, und zwar auf Norwegisch. Angepasste Software zumindest für das Tesla Model X für Europa scheint es also auch schon zu geben. CEO Elon Musk hat für Ende Januar ein Update zur Produkt-Planung bei Tesla angekündigt, von dem sich Besteller und andere Interessierte auch Neuigkeiten über Model S und Model X außerhalb Nordamerikas erhoffen – offenbar nicht zu Unrecht.