Am Ende bleiben alle liegen, aber bis dahin sind sie deutlich unterschiedlich weit gekommen: Das Auto-Portal Carwow hat ausprobiert, wie weit das Tesla Model 3 und fünf andere Elektroautos mit einer Akkuladung kommen. Dabei zeigte sich: Der Tesla hat die größte Reichweite ohne Nachladen, aber sie ist trotzdem deutlich geringer, als die offiziellen WLTP-Angaben für Europa versprechen.
Verglichen hat Carwow in dem Test neben dem Tesla Model 3 mit maximaler Reichweite Audi e-tron, Jaguar I-Pace, Kia e-Niro, Mercedes EQC und Nissan Leaf, also im Grunde alle derzeit verfügbaren Elektroautos, die sich bei der Reichweite zumindest annähernd mit dem Tesla messen können. Allerdings liegen schon ihre Normangaben jeweils unter 300 Meilen, während das Model 3 laut WLPT 348 Meilen (560 Kilometer) fahren kann, bis es neuen Strom braucht.
Alle Autos wurden am Vorabend des Tests auf 100 Prozent geladen, beim Start am nächsten Morgen hatten sie, wie in dem Carwow-Bericht zu sehen ist, noch jeweils etwa 96 Prozent davon. Die ermittelten Reichweiten entsprechen also, anders als gesagt wird, nur annähernd denjenigen, die mit einem komplett vollen Akku erzielbar wären. Die Außentemperatur beträgt 7 Grad, sodass ein Teil der Akkukapazität für die Heizung benötigt wird, die bei allen Test-Teilnehmer auf 20 Grad gestellt ist.
Völlig leer gefahren werden die Batterien wirklich: Sobald Akku-Warnungen auf ihren Displays erscheinen, steuern die Fahrer zwar jeweils Ladestationen an, fahren in deren Nähe aber weiter, bis ihre Elektroautos stehen bleiben. Anschließend lassen sie sich, wenn das möglich ist, die restlichen Meter zum Laden schieben oder verlegen lange Verlängerungskabel zur nächsten Stromdose.
Um „möglichst wissenschaftlich zu sein“, schickt Carwow alle sechs Elektroautos gleichzeitig in derselben Richtung los. Als erstes bleibt in dem Test der Mercedes EQC liegen. Dessen WLTP-Reichweite wird mit 259 Meilen angegeben, doch in der Realität reicht es nur für 194 Meilen – 25 Prozent weniger als nach WLTP. Der Audi e-tron kommt statt 255 Meilen 206 Meilen weit, was einer Differenz von 19 Prozent entspricht. Zwei Meilen weiter, also 208 Meilen statt 249 Meilen nach WLTP, schafft es der Nissan Leaf. Der Jaguar I-Pace, der eigentlich auf 292 Meilen kommen sollte, bleibt im Test nach 223 Meilen stehen – mit 24 Prozent die zweitgrößte Differenz nach dem elektrischen Mercedes.
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Den gemessen an diesem Tests realistischsten WLTP-Wert hat der Kia e-Niro: Seine Normreichweite wird mit 282 Meilen angegeben, von denen er 255 Meilen tatsächlich schafft. Das Tesla Model 3 fährt noch ein gutes Stück weiter, nämlich insgesamt 270 Meilen. Mit einer Abweichung von 22 Prozent zum WLTP-Wert liegt er in dieser Hinsicht allerdings nur im Mittelfeld des Tests.