Der neue Tesla Roadster soll im Grunde alles anders und zudem besser machen als selbst die Hyper-Sportwagen mit Verbrenner-Motor, die CEO Elon Musk damit nach eigener Aussage vernichtend schlagen möchte. In einem Detail aber orientiert er sich bei dem elektrischen Über-Sportler durchaus an klassischer Rennsport-Technik, wie der Tesla-Chef jetzt auf Twitter hervorhob: Die riesigen Räder des neuen Roadster werden mit nur einer Mutter auf ihrer Nabe befestigt sein.
Tesla zeigte neuen Roadster schon 2017
Dieser so genannte Zentral-Verschluss war während der Verbreitung des Auto-Mobils vor rund 100 Jahren gang und gäbe und setzte sich nach seiner Erfindung auch im Rennsport schnell durch. Erst in den 1960er Jahren kam er laut der englischen Wikipedia außer Mode, weil die dafür gebräuchlichen Flügel zum Festziehen der einzelnen Mutter oder Schraube (gern mittels Hammer) als Sicherheitsrisiko erkannt wurden. Fast alle Autos einschließlich der elektrischen von Tesla haben heute deshalb eine Rad-Befestigung mit vier oder fünf Bolzen und Muttern oder Schrauben.
Beim Tesla Roadster aber hätte man schon bei der Vorstellung vor knapp drei Jahren sehen können, dass Musk damit auf den zentralen Verschluss setzt. Auf Fotos ist die runde Befestigung nur in der Mitte gut zu erkennen; angesichts der spektakulären Leistungsdaten für den Tesla-Renner war sie vielleicht zunächst zu unbedeutend, um zum eigenen Thema zu werden. Inzwischen aber hat sich die erste Aufregung gelegt, und das Warten für Tesla-Fans auf den Roadster wird länger. Also freuten sie sich auf Twitter über Musks Bestätigung dazu – und darüber, dass er die Gelegenheit für einen schlechten Scherz über „riesige Nüsse“ nutzte.
My favorite is one in tension, other DoF in compression. New Roadster wheels will only have one nut.
— Elon Musk (@elonmusk) August 18, 2020
Auf die Idee wurde der Tesla-Chef durch ein Bild von der Inspektion eines Raptor-Triebwerks bei SpaceX und einer Anmerkung zu den vielen Schrauben daran gebracht, von denen besser keine vergessen werde. Er möge am liebsten, wenn eine unter Spannung sei und eine andere gestaucht, kommentierte Musk. Der Tesla Roadster werde jedenfalls nur eine zentrale Befestigung bekommen, bekräftigte der CEO. Dazu brauche man eine sehr große Mutter (auf Englisch: nut) und einen ebensolchen Drehmoment-Schlüssel, erwiderte ein Twitter-Nutzer. Ja, die Nüsse des Roadster würden „riesig“ sein, schrieb Musk mit einem Lachen dazu.
Zurück in die Zukunft mit Tesla Roadster
Neben diesem wortspielerischen Vorteil bietet die Zentral-Mutter aber auch praktische (und je nach Geschmack optische). In speziellen Rennsport-Ligen wie der Formel-1 ist sie noch heute üblich, um Zeit beim Räder-Wechsel in der Box zu sparen. Zudem spart der Verzicht auf mindestens drei Bolzen Platz für mehr Brems-Technik, was auch bei einem extraschnellen Elektroauto hilfreich sein kann. Auch bei manchen teuren Serien-Autos von Porsche oder Lamborghini sind die Räder noch heute oder wieder zentral befestigt – und auch mit dem Tesla Roadster wird es in dieser Hinsicht zurück in die Zukunft gehen.