Die Arbeiten haben, wenn man die Unterbrechung herausrechnet, nicht einmal eine Woche gedauert: Wie Beobachter vor Ort am Sonntagmorgen meldeten, sind die Rodungsarbeiten für die Gigafactory von Tesla in Grünheide (Giga Berlin) abgeschlossen. Begonnen hatten sie am Donnerstag vor einer Woche und wurden nach zwei Tagen vom OVG Berlin-Brandenburg vorübergehend gestoppt. An diesem Donnerstag aber gab das Gericht die Tesla-Arbeiten wieder frei, und jetzt scheinen sie abgeschlossen zu sein.
https://twitter.com/EmilSenkel/status/1231509026594263040
„Landrodung für Tesla Giga Berlin beendet, die Harvester werden abgezogen“, schrieb am Sonntag gegen 10 Uhr auf Twitter der junge Tesla-Beobachter @EmilSenkel und veröffentlichte ein Video, das eine weitestgehend gerodete Fläche neben einer Straße zeigt. Schon am Samstag waren Bilder und Videos veröffentlicht worden, die ähnlich schnelle Fortschritte zeigten – ungeachtet der Tatsache, dass zwei Aktivistinnen erneut mit einer Baumbesetzung versuchten, sie zu behindern.
https://twitter.com/Gf4Tesla/status/1231517586178936833
Wie von Tesla geplant, sind damit die ersten gut 90 Hektar Fläche für die Gigafactory frei, sodass die weiteren Arbeiten beginnen können. Schon im Juli 2021 sollen in Grünheide Tesla Model Y für den europäischen Markt produziert werden. In diesem Herbst sollen für die Gigafactory weitere rund 60 Hektar des industriellen Kiefernwaldes weichen, der auf dem Großteil des insgesamt 300 Hektar großen Tesla-Grundstücks stand.
Viele Einwendungen gegen Tesla Gigafactory erwartet
Die juristische Auseinandersetzung um die Rodung war allerdings womöglich nur der Anfang: Noch bis 5. März können Bürger Einwendungen gegen das Projekt vorbringen, über die dann am 18. März beraten wird. Bürgerinitiativen und Verbände haben angekündigt, von ihren Rechten intensiv Gebrauch zu machen. Lokal gibt es beispielsweise Informationsseiten darüber, wie man eine Einwendung so formuliert, dass sie die größten Erfolgsaussichten hat, und worauf man darin verzichten sollte.
Die Verbände wiederum werden beim Formulieren von Bedenken teils, wenn auch unerbeten, von der klassischen Autoindustrie unterstützt, wie Axel Kruschat vom BUND der Zeitung Die Zeit sagte: Ihm seien zu technischen Prozessen von Tesla „Hinweise aus dem Umfeld anderer Autounternehmen zugespielt worden“. Man wolle sich nicht instrumentalisieren lassen, überprüfe aber auch diese Informationen, erklärte er.