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Rückschlag für US-Elektroautos: Einsatz von SK-Batterien wird verboten (aktualisiert)

vw id.4

vw id.4

Bild: Produktion ab 2022 auch in den USA: VW ID.4 (Foto: Volkswagen)

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Die Batterien werden angesichts der weltweit zunehmenden Nachfrage nach Elektroautos wohl einen Abnehmer finden, aber für Ford und Volkswagen könnte eine Entscheidung der US-Handelsbehörde International Trade Commission (ITC) einen Rückschlag bedeuten: Auf Betreiben des Konkurrenten LG Energy Solutions hat die ITC ein zehnjähriges Verkaufsverbot für Batterien von SK Innovation in den USA verhängt. Ford und Volkswagen hatten diese für ihre Elektroauto-Produktion fest eingeplant, weshalb für sie eine Befreiung von vier beziehungsweise zwei Jahren gilt. Danach aber werden beide Unternehmen wohl neue Lieferanten für Zellen für den elektrischen F-150 und den VW ID.4 aus US-Produktion suchen müssen.

Aktualisierung: Die Rohstoff-Beratungsfirma Benchmark Minerals warnte am späten Freitag, dass die ITC-Entscheidung zu einer Knappheit an Lithium-Ionen-Batterien in den USA führen könne. Kurzfristig gefährde sie die Verfügbarkeit von Zellen für den US-Markt, denn die erste dortige Zellfabrik von SK Innovation mache ungefähr die Hälfte des in dem Land erwarteten noch freien Volumens in diesem Jahr aus. Langfristig bedeute das Import- und Verkaufsverbot für das Unternehmen Probleme für den Aufbau der Zell-Lieferkette in den USA im Rest dieses Jahrzehnts.

Tesla-Lieferant sieht Geheimnis-Diebstahl

LG Energy Solution war bis Ende 2020 Teil des südkoreanischen Chemie-Konzern LG Chem und wurde dann als eigenständige Einheit ausgegliedert. Unter anderem mit der Belieferung von Tesla für Model 3 und jetzt Model Y in China war das Unternehmen 2020 der größte Batterie-Hersteller der Welt vor CATL und Panasonic, das Zellen fast nur an Tesla liefert.

Dem Konkurrenten SK Innovation aus demselben Land warf LG Chem vor, Firmengeheimnisse zur Zellproduktion gestohlen zu haben, berichtete am Donnerstag die Nachrichten-Agentur Bloomberg. Dazu seien 70 seiner Beschäftigten mit diesem Wissen abgeworben worden, und anschließend habe SK Beweismaterial für die Verletzung der geistigen Eigentumsrechte vernichtet. Die ITC hat eine gerichtsähnliche Funktion in derlei Handelsstreitigkeiten und urteilte am Mittwoch weitgehend im Sinne von LG Chem.

VW ID.4 als Welt-Elektroauto geplant

Laut dem Bloomberg-Bericht sollen die SK-Batterien ab Ende dieses Jahres in einer neuen Fabrik im US-Bundesstaat Georgia produziert werden. Um Produktionspläne der Kunden in den USA nicht zu gefährden, darf Ford für seinen Elektro-Pickup F-150 ab jetzt noch vier Jahre lang Zellen von dort beziehen; der Konkurrent für den Tesla Cybertruck soll ab 2022 verkauft werden. VW wiederum hat seinen Crossover ID.4 als Welt-Elektroauto angekündigt und will es ebenfalls ab 2022 in den USA im Werk Chattanooga produzieren. Für VW räumte die ITC eine Übergangsfrist von zwei Jahren für dieses Elektroauto und mögliche weitere auf derselben MEB-Basis ein, schreibt Bloomberg.

Kurzfristig sind die Pläne von Ford und VW damit nicht gefährdet, auf längere Sicht aber werden sie im angespannten Batterie-Markt neue Lieferanten für die USA suchen müssen – und das deutsche Unternehmen sogar schon nach zwei Jahren. Noch besteht allerdings die Möglichkeit, dass US-Präsident Joe Biden sein Veto gegen die ITC-Entscheidung einlegt. SK Innovation hat laut Bloomberg bereits angekündigt, das zu beantragen.

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