Von außen wirkt das Gigafactory-Hauptgebäude zur Fertigung von Elektroautos in Grünheide bei Berlin so gut wie fertig, mit der Installation der meisten Produktionsanlagen aber muss Tesla noch warten, bis das Land Brandenburg eine weitere Vorab-Genehmigung dafür erteilt hat. Immerhin der Einbau der laut Tesla-CEO Elon Musk spektakulär guten Lackieranlage für Giga Berlin wurde im Dezember 2020 erlaubt. Komponenten dafür lagerten schon seit dem Herbst in einer nahen Halle – und am Montag wurden in tiefer Dunkelheit riesige Tauchbecken von dort auf das Giga-Gelände transportiert.
Italienische Technik für Giga Berlin
Davon berichtete wenig später der lokale Beobachter @gigafactory_4 auf Twitter und veröffentlichte einige Bilder dazu. Auf einem davon ist zu sehen, wie ein Tieflader mit einem der überhohen Becken, begleitet von einem Polizei-Auto, die Straße neben der Tesla-Baustelle entlangfährt. Später steht der Lastwagen auf dem Gelände – und das Tauchbecken sieht aus der Kamera-Perspektive fast so hoch aus wie das Gigafactory-Gebäude selbst.
Bei Teslas aus dem Stammwerk in Fremont wurde lange über eine mäßige Qualität der Lackierung geklagt wurde, was sich laut dem Industrie-Experten Sandy Munro beim neuesten Model 3 allerdings verbessert hat. Für die deutsche Gigafactory aber hat CEO Musk im April 2020 die „modernste Lackiererei der Welt“ versprochen, die „atemberaubende“ Mehrschicht-Farben ermögliche.
Huge dipping pools were moved today from a near by storage hall with police escorte to #GigaBerlin. They will use these parts for the Geico Taiki Sha paintshop.
2020-01-25 at 10.30pm pic.twitter.com/ttBHTsbNjW— Giga Berlin / Gigafactory 4 (@gigafactory_4) January 25, 2021
Wie anhand der gelagerten Teile dafür zu erkennen war, stammt sie von dem italienisch-chinesischen Zusammenschluss Geico-Taikisha. Auf seiner Website wirbt er für seinen „Smart Paintshop“, der mit innovativen und energieeffizienten Lösungen Auto-Lackierung revolutioniere.
Mit dem Geico-Teil der Allianz liefert schon das zweite Unternehmen aus Italien wichtige Technologie für Teslas deutsche Gigafactory: Laut den Plänen dafür sind außerdem acht Giga-Pressen von Idra aus Italien vorgesehen, die nach teslamag.de-Informationen eingesetzt werden sollen, um erstmals auch den vorderen Rahmen-Teil des Model Y aus einem Guss herzustellen. In Fremont und wohl auch in der Tesla-Gigafactory in China kommt seit kurzem zumindest der hintere Rahmen-Teil aus solchen riesigen Druckgussmaschinen.
Gesamt-Genehmigung für Gigafactory naht
Auch Teile für eine oder mehrere der acht Giga-Pressen für Grünheide wurden vor kurzem schon auf der Baustelle gesichtet. Mit deren Einbau muss Tesla auf die nächste Vorab-Erlaubnis warten, die wohl bereits beantragt, aber noch nicht ausgesprochen ist. Mit einer abschließenden Gesamt-Genehmigung für die deutsche Gigafactory nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz rechnet Brandenburgs Wirtschaftsminister im ersten Quartal dieses Jahres, wie er vor kurzem sagte.