Mit einem aktuell laufenden Software-Update bekommen Tesla-Besitzer eine neue Funktion, die sich viele gewünscht haben: Wie von CEO Elon Musk zuvor in Aussicht gestellt, können sie beim Rückwärtsfahren jetzt auch Bilder von den seitlich montierten Kameras an ihren Elektroautos sehen. Im Tesla Model 3 lässt sich zudem jetzt die bislang ungenutzte Innenraum-Kamera aktivieren. Nach Angaben in den Software-Hinweisen will Tesla damit bei Unfällen oder kritischen Ereignissen Bilder und kurze Videos aufnehmen, um sie für mehr Sicherheit zu analysieren.
Tesla will Innenraum-Bilder
Im Tesla Model 3 und jetzt auch im Model Y befindet sich anders als bislang in Model S und Model X zusätzlich eine in den Innenraum gerichtete Kamera im Rückspiegel. Soweit bekannt, wurde sie bisher nicht genutzt. Hacker fanden aber schon heraus, dass sie Passagiere auf allen Plätzen im Blick behalten kann, nicht aber die Hände des Fahrers. Mit der Kamera ließe sich also nicht kontrollieren, ob die Hände wie bei Fahren unter Autopilot vorgeschrieben am Steuer sind. Tesla sagte dazu bislang, sie solle unter anderem gegen Vandalismus schützen, wenn seine Elektroautos irgendwann als fahrerlose Roboter-Taxis unterwegs sind.
Laut den aktuellen Tesla-Hinweisen lässt sich die Innenraum-Kamera in den Einstellungen ein- und ausschalten, wobei nicht klar wird, was der Standard ist. Nach Angaben des Unternehmens sollen die Bilder dabei helfen, Teslas noch sicherer zu machen. Aus Datenschutz-Gründen würden sie aber keiner konkreten Fahrzeug-Nummer zugeordnet. Von der Vorstellung, in ihrem Elektroauto gefilmt zu werden, zeigten sich trotzdem nicht alle Twitter-Kommentatoren begeistert – manche Fahrer von Tesla Model 3 hatten die Innen-Kamera für alle Fälle schon vorher abgedeckt.
Here is the “the rear-side view ” looks like. pic.twitter.com/zfsMKYMpwK
— xiaoteshushu (@xiaoteshushu) June 18, 2020
Mit Freude aber wurde die zweite größere Neuerung in der Tesla-Software aufgenommen: Beim Rückwärtsfahren wird auf dem großen Bildschirm aller Teslas jetzt nicht mehr nur das Bild der Heck-Kamera gezeigt, sondern auch das der beiden nach schräg hinten gerichteten Seiten-Kameras. Diese Funktion war vorher vielfach gewünscht worden – schon weil sie helfen kann, Felgen-Kratzer beim Parallel-Parken zu vermeiden.
Bild-Korrektur im Tesla-Computer
Zuletzt in diesem April hatte Tesla-CEO Musk auf eine Twitter-Bitte um die Funktion reagiert und erklärt, er werde mit seinem Team darüber sprechen. Die Seiten-Ergänzung sei nicht trivial, weil die Bilder der Kameras eigentlich nur für den Autopilot-Computer gedacht und deshalb verzerrt seien. Für Menschen sehe das komisch aus, lasse sich mit etwas Bild-Verarbeitung aber in den Griff bekommen. Mit der neuesten Tesla-Software scheint das schon gelungen zu sein.