Erst vor knapp einer Woche berichteten wir über die Enthüllung der sogenannten Tesla Powerwall, einem Batteriespeicher für den privaten Gebrauch, welcher in der Ausführung 7kWh und 10kWh erhältlich ist. Während die kleinere Ausführung für den täglichen Gebrauch gedacht ist, sollen mit der 10kWh-Version insbesondere Stromausfälle relativiert werden.
Die größere Batterie ist nämlich gar nicht dafür gedacht täglich auf- und wieder entladen zu werden. Insgesamt soll diese nämlich nur für circa 50 Ladezyklen im Jahr ausgelegt sein, erklärt SolarCity-Pressesprecher Jonathan Bass gegenüber Bloomberg. Trotzdem wird es die einzige Powerwall sein, die SolarCity derzeit anbieten möchte, denn die 7kWh-Version ist aktuell nicht im Programm.
Laut Bass macht der kleinere Batteriespeicher „keinen wirklichen wirtschaftlichen Sinn“, da es in den Vereinigten Staaten Regulierungen gibt, die es den Inhabern von Solaranlagen erlauben, ungenutzte Reserven an das Stromnetz zu verkaufen. Somit ist es Kunden von SolarCity aktuell nicht möglich, einen solche 7kWh-Batteriespeicher von Tesla Energy zu installieren, trotz Elon Musk als Chairman.
Noch vor offizieller Bekanntgabe des Quartalsberichts erklärte Musk am Dienstag, dass die Nachfrage nach diesen Batterien „wahnsinnig abgehoben“ ist und es aktuell 38.000 Reservierungen einer solchen Powerwall gibt. Obwohl es wirtschaftlich derzeit noch eher einen Nachteil bringt, „heißt es nicht, dass es Leute nicht kaufen“, erklärt Musk, der auch weitere Batteriefabriken plant.
Aktuell kann man bei SolarCity die 10kWh-Batterie für 5.000 US-Dollar, inklusive aller weiteren Kosten, für neun Jahre leasen oder direkt für 7.140 US-Dollar einen solchen Batteriespeicher kaufen. Dies sei ungefähr halb so teuer, wie vergleichbare Produkte der Konkurrenz. Jedoch merkt Bloomberg an, dass die Leistung womöglich niemanden vom Hocker hauen wird.
Die konstante Leistung der Tesla Powerwall beträgt nämlich 2,0 kW, wobei eine Spitzenlast von 3,3 kW möglich ist. Ein Haartrockner mit einer Leistung von 2000 Watt (2 kW), würde somit die Powerwall bereits bedienen. Ein Staubsauger, eine Mikrowelle oder ein Bügeleisen weisen vergleichbare Werte auf. Ein ganzes Haus mit genügend Leistung zu versorgen wird also schwierig.
Dafür bietet Tesla Energy die Möglichkeit mehrere Powerwalls miteinander zu verbinden und dann über die gebündelte Leistung zu verfügen. Einen Rabatt für mehrere solcher Batteriespeicher bietet SolarCity jedoch nicht an. „Es ist ein Luxusgut – sehr cool zu besitzen – aber ich sehe keine ökonomischen Argumente“, erklärt Brian Warshay, Analyst für Bloomberg New Energy Finance.
Es wird also insgesamt noch einige Zeit brauchen, bis die meisten private Haushalte auch ökonomische Vorteile durch die Tesla Powerwall erzielen. Der kommerzielle Gebrauch sei hingegen jetzt schon rentabel und hier verfügt Tesla Energy laut Bloomberg über Preisvorteile. Trotzdem scheint die Nachfrage nach Batteriespeichern auch bei privaten Anwendern weiterhin zu steigen.