Der Einbruch des europäischen Auto-Marktes im April durch die Coronavirus-Krise, der sich schon durch einzelne Länder-Meldungen abzeichnete, bestätigt sich: Nach Daten des Info-Dienstleisters Jato Dynamics wurden in diesem April europaweit volle 78 Prozent weniger Autos zugelassen als vor einem Jahr. Ebenfalls bestätigte sich damit, dass Elektroautos in diesem Umfeld noch am besten wegkamen – für Deutschland zum Beispiel war schon bekannt, dass Tesla als einzige Marke Zugewinne verzeichnete. Insgesamt aber mussten auch das Model 3 und andere reine Elektroautos in Europa im April Federn lassen, während Plugin-Hybride noch einen kleinen Zuwachs schafften.
Elektroautos brechen milder ein
Europaweit wurden laut Jato in den 27 untersuchten Ländern im April nur noch 292.453 Auto neu zugelassen. Das sind fast vier Fünftel weniger als vor einem Jahr, und in Italien sowie in Großbritannien (wo das Tesla Model 3 im April auch dadurch das meistverkaufte Auto überhaupt wurde) sank die Zahl sogar um 97 Prozent. Deutschland hielt sich mit minus 61 Prozent etwas besser als der Europa-Durchschnitt.
Elektrische Autos würden in der Krise mit Europa einen neuen „sicheren Hafen“ finden, kommentiert Jato das April-Ergebnis. Sie verzeichneten zwar ebenfalls einen massiven Rückgang von 46 Prozent, der zumindest im Vergleich aber milde erscheint und ihren Marktanteil im April auf 17 Prozent steigen ließ. Darin enthalten sind auch einfache Hybridautos, die einen Einbruch um 66 Prozent verzeichneten. Plugin-Hybride legten als einzige Unter-Kategorie zu (7 Prozent auf 14.000 Einheiten), reine Elektroautos wie die von Tesla wurden im Schnitt 29 Prozent seltener zugelassen als im April vor einem Jahr.
Tesla Model 3 an der Spitze
Das Tesla Model 3 errang dabei die Position als meistverkauftes Elektroauto in 23 Ländern Europas; 2278-mal wurde es im April laut Jato dort neu zugelassen. Damit ging der Absatz gegenüber 2019 allerdings um 37 Prozent zurück, also stärker als im Elektroauto-Durchschnitt; anders als in Deutschland ist es Tesla europaweit damit nicht gelungen, trotz der Krise weiter zu wachsen. Insgesamt kamen nur 13 Modelle im April 2020 häufiger neu auf die Straße als vor einem Jahr, meldet Jato weiter. Darunter waren mit dem Audi e-tron (auf 1307 Exemplare in allen 27 Ländern) und dem Mercedes EQC (auf allerdings weiterhin mäßige 409 Stück) immerhin zwei deutsche Elektroautos.