Tesla hat seine Karten im Web um neu geplante Standorte weltweit erweitert – und ein besonderer Schwerpunkt scheint dabei auf Superchargern in Deutschland zu liegen. Nach Angaben des Unternehmens zur Eröffnung einer weiteren Lade-Station Mitte Juni waren es damals gut 90, und nach den neuen Plänen sollen jetzt 55 weitere hinzukommen, also deutlich mehr als 50 Prozent. Für mehrere davon ist die Eröffnung noch in diesem Quartal geplant.
Tesla plant neue Nord- und Stadt-Standorte
Mit den aktuell an die 100 deutschen Superchargern bietet Tesla bereits eine gute Langstrecken-Abdeckung und in einigen Großstädten zusätzlich urbane Standorte. In den bevölkerungsreichen Regionen des Landes überschneiden sich die Symbole für bestehende Stationen bei einem kleinen Karten-Maßstab teilweise schon, während sie im Norden und Osten spärlicher gesät sind.
Die nördlichste der laut Tesla neu geplanten Supercharger-Stationen soll in Kiel entstehen, nach den Angaben auf der Übersichtskarte im zweiten Quartal 2022 (s. Bild oben – die grauen Symbole stehen für kommende Standorte). Für einen Supercharger wenige Kilometer weiter südlich in Neumünster nennt Tesla schon das dritte Quartal dieses Jahres, also vor Ende September. Eine weitere weit nördliche Station in diesem Quartal ist in Wesenberg geplant, und Hamburg soll zwei Supercharger in der Stadt bekommen.
Am südlichen Rand der Republik plant Tesla jetzt einen neuen Supercharger in Kiefersfelden, gibt dafür aber nur allgemein das Jahr 2022 an. Im Rheinland von Bonn bis Düsseldorf will das Unternehmen nach der aktualisierten Karte fünf neue Standorte aufbauen. Das Rhein-Main-Gebiet und die Gegend um Stuttgart sehen nach weiteren Ausbau-Schwerpunkten aus. In Berlin, wo Tesla im September 2020 mit viel Politik-Prominenz seinen ersten urbanen Supercharger eröffnete, sind drei zusätzliche Stadt-Standorte geplant.
Supercharger für fremde Elektroautos
Erst in dieser Woche hat Tesla erneut die Preise für den Strom an seinen deutschen Stationen angehoben (ebenso wie an anderen europäischen), sie liegen allerdings immer noch unter denen bei anderen Gleichstrom-Ladenetzen. Kosten und Standorte sind inzwischen nicht mehr nur für Tesla-Fahrer interessant, denn Ende Juli CEO Elon Musk hat angekündigt, das Supercharger-Netz beginnend in diesem Jahr für andere Elektroautos zu öffnen. Dazu solle es schneller wachsen als die Produktion bei Tesla, ergänzte er bei der Telefon-Konferenz zu den Geschäftszahlen im zweiten Quartal – auch wenn das „höllisch viel Arbeit“ für das zuständige Team bedeute.