Die Supercharger sind schon da, aber auf die Fahrzeuge müssen die Teilnehmer noch warten: Auf ihrer Website hat eine Gruppe von Abenteurern und Technik-Fans Pläne für eine Offroad-Tour quer durch die USA vorgestellt – mit dem Tesla Cybertruck. Losgehen soll es im ersten Sommer nach dessen Auslieferung, also wohl 2022. Die meisten Mitglieder des achtköpfigen Teams (darunter nur eine Frau) haben laut seiner Website selbst einen Cybertruck vorbestellt. Fahrer anderer Elektroautos sind aber willkommen, heißt es, schon um ihre Fähigkeiten und die Lade-Infrastruktur mit dem Standard bei Tesla zu vergleichen.
Tesla und andere Elektroautos erlaubt
Bei ihrer großen Tour sollen die Tesla-Pickups und mögliche andere geeignete Fahrzeuge nicht irgendwelche Straßen nehmen, sondern den 1996 erstmals gefahrenen Trans America Trail. Er führt stets von Osten nach Westen durch die USA – nicht wirklich quer, denn die Route hat zwar eine Richtung, ist aber ausgesprochen gewunden. Sie führt ausschließlich über öffentliche Wege auch für Motorfahrzeuge, wobei aber möglichst wenige davon asphaltiert sein sollen. Ausgeknobelt wurde sie, angeblich über mehr als ein Jahrzehnt, von einem Motorrad-Sportler aus Tennessee, der zuerst darauf fuhr und jetzt Karten-Material dazu verkauft.
Die Länge der Strecke beträgt rund 8000 Kilometer vom Osten Tennessees durch sieben US-Bundesstaaten an die Küste von Oregon im Westen – je nach Version des Tesla Cybertruck müssten rechnerisch also zehn volle Akku-Ladungen dafür ausreichen. Wahrscheinlich wären es sogar weniger, denn das Tempo des Vorwärtskommens auf all den Feld- und Nebenstraßen ist begrenzt. Auf der anderen Seite kosten Gelände-Fahrten mehr Energie, und die Tesla-Truppe wird auch Strom für Übernachtungen und andere Pausen abseits von Hotels brauchen.
https://www.youtube.com/watch?v=htESkJL6NRw
Dafür immerhin ist der martialische Tesla-Pickup bestens vorbereitet. Besitzer selbst des Model 3 von Tesla haben schon Wege gefunden, darin zu schlafen, und der Cybertruck bietet wesentlich mehr Platz und Höhe. Zudem hat Tesla ihn schon mit Zelt-Aufsatz auf der Ladefläche gezeigt und CEO Elon Musk eine Solar-Option für den Cybertruck angekündigt. Zudem könnte das Groß-Elektroauto nicht nur eine effiziente Wärmepumpe bekommen wie das neue Model Y, sondern vielleicht sogar ein neues Klima-System samt Frischwasser-Gewinnung, von dem der Tesla-Chef neuerdings schwärmt.
Vertrauen in Tesla und Infrastruktur
Nach der Vorstellung im März zeigte die Abenteurer-Gruppe, die sich Cyberland Bound nennt, im April ein Google-Video der geplanten Route. In einem virtuellen Überflug ist die gesamte Tour von Osten nach Westen zu sehen, nur selten über ein wirklich gerades Stück Strecke. Am Rand oder auch etwas entfernt vom rot markierten Weg sind immer wieder Symbole für Supercharger-Stationen von Tesla zu sehen. Auch sonst scheinen die Teilnehmer viel Vertrauen in den kommenden Tesla zu setzen: Man werde zwar alles mitnehmen, um sich bei Bedarf selbst zu versorgen, rechne aber nicht damit, viele Ersatz- und Verschleißteile für den Cybertruck zu brauchen. Und auch die Stahl-Karosserie des schweren Tesla sei robust gegen die typisch raue Behandlung bei Offraod-Touren, heißt es auf der Website.