Bild: Tesla-CEO Elon Musk (Foto: Tesla)
Streng genommen war es sogar schon am vergangenen Freitag so weit, aber spätestens an diesem Montag hat die Aktie von Tesla mit Schwung eine bemerkenswerte Marke genommen: Seit einem Tief bei 179 Dollar Anfang Juni 2019 hat sich ihr Kurs wieder mehr als verdoppelt. Am Montag beendete Tesla den US-Handel bei 381,50 Dollar, rund 6 Prozent höher als am Freitag und gut 110 Prozent über dem Kurs von diesem Juni.
Zwischenzeitlich stieg die Tesla-Aktie am Montag auf gut 383 Dollar, so hoch wie seit gut zwei Jahren nicht mehr. Nur am 18. September 2017 hatte sie bislang einen noch höheren Schlusskurs erreicht – 385 Dollar. Auch diese Marke geriet am Montag in unmittelbare Reichweite. Wenn sie noch überwunden wird, würde das ein neues Allzeithoch für die Aktie von Tesla bedeuten.
Der Börsenwert des Unternehmens ist übrigens schon länger mit jedem Kursanstieg höher als je zuvor, denn durch Kapitalerhöhungen ist die Zahl der Aktien heute höher als 2017.
Tesla-CEO Elon Musk dürfte sich über den Kursanstieg jedenfalls freuen, und das nicht nur, weil ein guter Teil seines persönlichen Vermögens in Tesla-Aktien steckt. Er hat auch wiederholt seine Abneigung gegen Leerverkäufer zum Ausdruck gebracht und zuletzt erklärt, Leerverkäufe gehörten verboten.
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Mit einem Anstieg der Tesla-Aktie kann der Tesla-CEO seinen Gegnern direkten finanziellen Schaden zufügen. Daten von vor dem jüngsten steilen Anstieg zeigen, dass Leerverkäufer im bisherigen Jahresverlauf Buchverluste von 1,22 Milliarden Dollar mit Tesla gemacht haben – und darin ist der Kursverlust von Anfang des Jahres bis Juni, der ihnen zunächst Gewinne einbrachte, noch berücksichtigt.
Leerverkäufer, die erst auf dem Höhepunkt des Pessimismus im Juni 2019 einstiegen, dürften noch viel tiefer im Minus stehen. Und vor einem halben Jahr waren noch viele dabei: Die Zahl Short-Positionen in Tesla verhält sich fast exakt spiegelverkehrt zum Kurs der Tesla-Aktie. Als die Aktie schwach war, wurde sie also viel leerverkauft, und dem neuen Rekordkurs bei der Aktie steht ein rekordniedrig werdendes Volumen an Short-Positionen entgegen.
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Dauerhaft kann Musk die Leerverkäufer am besten dadurch schädigen (und widerlegen), dass er die mit Tesla angestrebten Ziele tatsächlich erreicht. Für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2019 hat er neue Auslieferungsrekorde in Aussicht gestellt und in einer E-Mail die Mitarbeiter darauf eingeschworen. Der Auslieferungsstart lokaler Model 3 scheint immer näher zu rücken. Und schon bald könnte sich der Fokus auf die kommenden Modelle richten – allen voran das Model Y, für das sowohl hohe Nachfrage als auch hohe Margen erwartet werden.