Der Sturm Dennis hat am Wochenende in Großbritannien gewütet und zusammen mit heftigen Niederschlägen schwere Zerstörungen hinterlassen. Möglicherweise sollen durch ihn zwei Menschen ums Leben gekommen sein – und nach einem Bericht der britischen Boulevard-Zeitung Mirror wären wohl noch mehr Sturm-Tote zu beklagen, wenn die Elektroautos von Tesla nicht mit dem Autopilot-System ausgestattet wären.
„Tesla-Autopilot rettet Leben von Familien, als Baum beim Sturm Dennis Auto zerquetscht“, lautet die Überschrift des Mirror-Artikels, der bald darauf von mehreren US-Medien mit dem Themenschwerpunkt Tesla aufgegriffen wurde. Zusammen mit Frau und drei Kindern sei ein Finanzberater am Samstagabend während des Sturms mit seinem Model X im Südwesten Englands unterwegs gewesen, heißt es darin. Plötzlich sei eine 400 Jahre alte Eiche am Straßenrand gebrochen und auf den Weg gestürzt – doch dann habe der Autopilot des Tesla eingegriffen, voll gebremst und so das Leben der fünf Insassen gerettet.
One of our members was saved thanks to Autopilot this weekend but the story is insane as the other side of the tree was another X owner who was also saved! The news broke on our forum and now the owner has sent the story to the press 👍 https://t.co/MHMAkAXe7P@elonmusk @tesla
— Tesla Owners UK 🇬🇧 (@TeslaOwnersUK) February 17, 2020
Er selbst hätte wohl nicht rechtzeitig reagieren können, sagte der Tesla-Fahrer der Zeitung. „Das Auto hat ohne Zweifel unser Leben gerettet. Ohne wären wir getötet worden.“ Denn durch die Bremsung landete der Großteil des schweren Baum statt auf dem Dach auf der Frunk-Haube des Model X. Wie ein vergleichbarer Unfall mit einem Model 3 gezeigt hat, ist auch dieses bei Tesla ausgesprochen stabil. Allerdings ist durchaus fraglich, ob das Elektro-SUV auch das schräge Auftreffen eines großen Baums weitgehend unbeschadet überstanden hätte.
Ob das Model X bis zu dem Unfall mit aktiviertem Autopilot-System unterwegs war, geht aus dem Mirror-Bericht nicht hervor. Es spielt allerdings auch keine große Rolle, denn die dafür verbauten Sensoren einschließlich acht Kameras erfassen das Umfeld der Elektroautos von Tesla jederzeit. Nach Angaben von Tesla ist standardmäßig die Funktion Automated Emergency Braking (automatische Notbremsung) aktiv, die bremst, „um die Folgen einer unvermeidlichen Frontalkollision zu verringern“.
Ein weiteres, fast unglaubliches Detail des Geschehens auf der stürmischen britischen Straße am Samstag laut Mirror: In der Gegenrichtung war zur selben Zeit ebenfalls ein Tesla Model X unterwegs, das von dem umstürzenden Baum getroffen wurde. Auch dessen Fahrer, der mit seiner Freundin und deren Mutter unterwegs war, sagte der Zeitung, sein Auto (das nach seinen Angaben unter Autopilot fuhr) habe von selbst gebremst. „Tesla hat acht Leben gerettet“, wird der Fahrer zitiert.
Allerdings gibt es Zweifel daran, dass sich die betroffenen Fahrer das Schock-Ereignis richtig gemerkt haben. So hätte das Tesla-System laut dem Blog Electrek den seitlich von der Straße stehenden Baum kippen sehen und korrekt schlussfolgern müssen, dass er in den Fahrweg stürzen wird, um noch vor den Fahrer die Bremsen zu betätigen. Dazu sei das System aber, so weit bekannt, derzeit noch nicht in der Lage.