Doch, den neuen Tesla Roadster gibt es noch – man findet ihn zwar seit einiger Zeit nicht mehr gleich oben auf der Homepage, aber weiterhin in dem Menü auf der rechten Seite, das sich nach einem Klick auf die Schaltfläche dafür aufklappt. Trotzdem ist der elektrische Über-Sportwagen der „Nachtisch“, der erst kommt, nachdem Tesla dringendere Projekte wie den Bau der neuen Gigafactory in Deutschland und den Produktionsstart für Cybertruck und Semi erledigt hat, wie CEO Elon Musk im Mai 2020 sagte. Und jetzt bestätigte er, dass das erst im kommenden Jahr der Fall sein wird – sagte allerdings bestimmter als vorher, dass der Tesla Roadster jedenfalls kurz auch fliegen könne.
Drei Motoren schon bei Model S Plaid
Die beiden Musk-Äußerungen zu Termin und Flugfähigkeit fielen in dieser Woche auf Twitter, nachdem Tesla mit seinem Quartalsbericht für Ende 2020 den baldigen Start der Auslieferungen für das Model S in überarbeiteter Form angekündigt hatte. Mit dem optionalen Antrieb mit drei Motoren, der zudem die vorher für den Roadster reservierte Bezeichnung Plaid trägt, kommt die Limousine bei der Beschleunigung dem E-Renner schon bedenklich nah. Und nachdem Tesla im Q4-Bericht kein Wort über den neuen Roadster verlor und ihn in der anschließenden Telefonkonferenz nur nebenbei kurz erwähnte, wurde Musk auf Twitter gefragt, was denn nun damit sei.
„Der Roadster ist zum Teil Rakete“, antwortete der Tesla-Chef auf eine erste Frage dazu, worauf sich die Nachfrage anschloss, ob das heiße, das er fliegen könne. „Ein bisschen“, lautete seine Antwort darauf. Das klang auf jeden Fall definitiver als Musks erste Aussage dazu von November 2017, also kurz nach der Roadster-Vorstellung zusammen mit dem Semi. Damals erklärte er, dass die genannte Beschleunigung auf 60 Meilen pro Stunde in 1,9 Sekunden nur für das Basis-Modell gelte. Optional werde es ein Modell mit Raketen-Technik geben, das „vielleicht“ für kurze Sprünge fliegen könne.
New Roadster is part rocket
— Elon Musk (@elonmusk) January 28, 2021
Das weckte natürlich erst recht Begeisterung. Ein 3D-Künstler auf Twitter zeigte zwischendurch schon einmal, wie man mit der Sprung-Fähigkeit des Tesla Roadster in Zukunft der Polizei entkommen könnte (siehe Bild oben). Und Musk selbst erklärte im Juni 2018, dass das und die noch besseren Fahrleistungen mit ungefähr zehn Kaltgas-Triebwerken von SpaceX erreicht werden solle. Später verriet er, dass geplant sei, eines dieser Triebwerke „wie bei James Bond“ unter dem hinteren Kennzeichen zu verstecken.
Alle Tesla Roadster mit SpaceX-Technik?
Wie weit diese Pläne inzwischen gediehen sind, ist unbekannt, aber auch zum Termin für den Roadster gab der Tesla-Chef jetzt relativ eindeutig Auskunft: „Dieses Jahr schließen wir die Entwicklung ab, Produktion beginnt nächstes Jahr“, schrieb er auf eine weitere Twitter-Nachfrage hin. Das jetzt im Model S optional eingesetzte Plaid-Antriebssystem mit drei Motoren und die Arbeit an moderneren Batterien dafür seien wichtige Voraussetzungen dafür gewesen.
2022 soll also wirklich das Jahr des Tesla Roadster werden. Und weil schon das Model S Plaid nur 1,99 Sekunden bis 60 Meilen pro Stunde brauchen und die Variante Plaid+ ab Ende dieses Jahr sogar schneller sein soll, ist denkbar, dass vielleicht schon der Basis-Roadster zumindest ein wenig SpaceX-Technik für noch bessere Werte bekommt. Dafür spräche zudem die neue Raketen-Aussage von Musk, denn sie bezog sich zumindest nicht explizit nur auf die Version mit dem Extra-Paket.