Das Supercharger-Netz von Tesla in Deutschland besteht derzeit aus 112 Stationen. Das lässt sich der Standort-Karte des Unternehmens im Internet entnehmen – und in der Nacht auf Donnerstag wurde sie mit neuen Planungen für weitere Supercharger in diesem Jahr aktualisiert (s. Foto – die grauen Symbole zeigen geplante Standorte). Demnach will Tesla das schnelle Ausbau-Tempo in Deutschland fortsetzen: Allein hier sind laut der Karte 68 neue Stationen in diesem Jahr geplant. Wenn alle realisiert werden, hätte sich das Tesla-Netz bis Jahresende um weitere rund 60 Prozent vergrößert.
Tesla schließt letzte deutsche Lücken
Viele der geplanten neuen Standorte waren schon seit August 2021 bekannt. Tesla aktualisiert seine öffentliche Planung ungefähr einmal pro Quartal, und schon damals waren 55 neue Supercharger-Stationen für Deutschland zu sehen. Einige wie zum Beispiel der hoch oben im Norden bei Neumünster wurden inzwischen realisiert, für Kiel gibt Tesla als vorgesehenen Termin weiterhin das zweite Quartal 2022 an. Ganz im Süden ist wie schon im vergangenen Sommer Kiefersfelden als weitere Supercharger-Station für irgendwann in diesem Jahr geplant.
Für die anderen neuen Standorte gibt Tesla nach Stichproben in den meisten Fällen das erste oder zweite Quartal dieses Jahres an und in wenigen nur allgemein 2022. Bekannt ist außerdem, dass sie sich nicht immer exakt dort befinden werden, wo sie jetzt auf der Karte angezeigt werden: Zum Teil werden neue Supercharger zunächst nur grob nach Bedarf eingeplant, und wo Tesla sie letztlich baut, hängt davon ab, wo sich ein geeigneter Standort findet.
Mit mittlerweile 112 Stationen in Deutschland laut der Karte lässt das Supercharger-Netz kaum noch größere Lücken. Um große Städte wie Berlin, Hamburg und München herum gibt es bereits mehrere dieser Tesla-Standorte, und nach der Planung werden es noch mehr. Mit neuen Superchargern in Leer, Osnabrück, Bielefeld, Marburg und Göttingen soll das Netz zudem vom Nordwesten bis in die Mitte Deutschland dichter werden. Hoch im Nordosten ist für Q2 2022 ein weiterer Supercharger in Glasewitz nahe Rostock geplant. Die meisten der anderen neuen Tesla-Stationen scheinen nicht weit entfernt von bestehenden zu liegen.
Supercharger für fremde Elektroautos
Eine Vergrößerung des deutschen Netzes um 60 Prozent im Rest von 2022 würde ein hohes Tempo bedeuten. Das hat Tesla-CEO Elon Musk für die ganze Welt auch angekündigt, denn nicht nur die eigenen Elektroautos werden immer mehr, sondern die Supercharger sollen auch für fremde Fabrikate geöffnet werden. Auf den ersten Test dieser Art in den Niederlanden folgte in dieser Woche die Freigabe von noch einmal 31 Superchargern in Frankreich und Norwegen. Teslas Technik-SVP Drew Baglino sagte Ende Oktober 2021, die Größe des Tesla-Netzes solle in den kommenden zwei Jahren verdreifacht werden.