Tesla insgesamt wächst weiter in einem hohen Tempo. Im Vergleich der letzten Quartale von 2020 und 2021 nahm der Umsatz um rund 65 Prozent auf 17,7 Milliarden Dollar zu, die Zahl der Elektroauto-Auslieferungen wuchs sogar um knapp 71 Prozent, und die Gewinn-Erwartungen für Tesla wurden erneut übertroffen. Allerdings ging das ein weiteres Mal auf Kosten des Energie-Bereichs, der auf längere Sicht laut CEO Elon Musk mindestens so bedeutend werden soll wie das Elektroauto-Geschäft.
1 GWh Tesla-Speicher in Q4 2021
Das Unternehmen weist seinen Umsatz mit Photovoltaik und stationären Speichern, die zusammen die Energie-Sparte ausmachen, nicht einzeln aus. Den Tesla-Geschäftszahlen zu Q4 2021, veröffentlicht in dieser Woche, lässt sich aber entnehmen, dass Elektroautos knapp 16 Milliarden Dollar vom Gesamtmsatz ausmachten. Damit blieben für alles andere einschließlich vor allem Energie nur etwa 1,7 Milliarden Dollar oder etwas mehr als 10 Prozent. Im vierten Quartal 2020 hatte der Anteil des Umsatzes jenseits von Elektroautos noch gut 13 Prozent ausgemacht, im dritten Quartal 2021 waren es 14 Prozent.
Genauer verraten die Geschäftszahlen, wie viele Megawatt Photovoltaik-Leistung und wie viele Megawattstunden an stationären Speichern installiert wurden. Hier zeigt sich ein ähnliches Bild. Die Solar-Installationen im letzten Viertel von 2021 machten 85 Megawatt aus – mehr als im Vorquartal, aber nicht als im zweiten Quartal 2021 und weniger als in den beiden Quartalen zuvor. Bei den Tesla-Speichern von Powerwall bis Megapack ging es nach dem schwachen ersten Quartal 2021 zwar zweimal nacheinander voran – bis Q3 verdreifachte sich die neue Kapazität auf 1,3 Gigawattstunden. Zum Jahresende ging es aber auch hier wieder einen großen Schritt zurück auf 0,98 Gigawattstunden.
Musk für 2022 vorsichtig wegen Chips
An der Nachfrage lag das zumindest bei den Speichern laut Tesla nicht. Das Energie-Geschäft sei im vergangenen Jahr zu kurz gekommen, weil Elektroautos Priorität gehabt hätten, sagte CEO Musk in der Telefon-Konferenz zu den Quartalszahlen. So war es nicht zum ersten Mal, doch 2021 habe es statt an Batterie-Zellen an Chips gefehlt, ergänzte er. Wenn auch diese Knappheit behoben sei, könne die bislang vernachlässigte Sparte um 200-300 Prozent pro Jahr wachsen, „wie Tang auf Steroiden“. 2022 dürfte es aber noch nicht so weit sein, denn für dieses Jahr sind laut Musk weiter Lieferketten-Probleme zu erwarten, die erst gegen Ende oder 2023 enden dürften.