Seit mittlerweile mehr als zwei Monaten muss sich die Ukraine russischer Angriffe erwehren, und letztlich hat sich auch Deutschland dazu entschlossen, das Land mit wirksamen Waffen dabei zu unterstützen. Deutlich weniger lang gezaudert haben andere Länder – und auch Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk bot schon in den ersten Tagen Unterstützung in Form von Satelliten-Empfängern für den Internet-Dienst Starlink an. Anfang April sollten schon mehr als 10.000 Starlink-Terminals in der Ukraine sein und dort helfen, zivile und militärische Kommunikation aufrechtzuerhalten. Offenbar werden es zudem immer noch mehr, und Tesla schickt weitere Powerwalls sowie Solarmodule in das Land.
Tesla Powerwalls für Krankenhaus-Strom
Schon die ersten Starlink-Lieferungen in die Ukraine waren eine Gemeinschaftsaktion der beiden großen Musk-Unternehmen: Freiwillige in der deutschen Gigafactory bereiteten zusätzlich zu der Satelliten-Technik von SpaceX geladene Powerwall-Akkus von Tesla für den Transport vor und legten passende Verbindungen bei. In einem Erklär-Video dazu wurde bereits erwähnt, dass sich die Powerwalls mit Photovoltaik-Modulen wieder aufladen lassen, aber es war nicht klar, ob auch diese Teil der Hilfslieferungen waren.
Jedenfalls kommen auch weiter Powerwalls von Tesla in die Ukraine und werden dort zusammen mit Photovoltaik genutzt. Darüber informierte an diesem Freitag ihr Digital-Minister Mychajlo Fedorow auf Twitter. Tesla-Akkus würden jetzt eingesetzt, um zwei mobile Kliniken in dem Land mit Strom zu versorgen, schrieb er zu Fotos, die unter anderem die Ankunft von Solarmodulen auf einem Militär-Lastwagen zeigen. Ob diese von Tesla selbst stammen, blieb weiter offen. Aber laut Fedorow sollen sie zusammen mit den Powerwalls die Kliniken mit Strom versorgen.
Tesla Powerwall tech will power up two ambulant clinics in Irpin and Borodyanka. New solar panels and integrated battery systems will not only use renewable energy, but also store it for backup protection. We are grateful to @Tesla and @elonmusk for this continuous support. pic.twitter.com/7MYvCPA1yB
— Mykhailo Fedorov (@FedorovMykhailo) April 29, 2022
Bei Tesla und Elon Musk bedankte sich der Minister für die anhaltende Unterstützung. Die besteht auch darin, dass Supercharger in den westlichen Nachbarländern der Ukraine kostenlos gemacht und für beliebige Elektroautos freigeschaltet wurden. Das hilft sowohl Ukrainern, die noch im eigenen Elektroauto fliehen können, als auch Personen aus dem Ausland, von denen viele private Liefer- und Abhol-Aktionen organisieren. Nur das Twitter-Angebot von Musk, in einem Zweikampf gegen Russlands Präsident Putin über das Schicksal der Ukraine zu entscheiden, scheint bislang wenig Wirkung gezeigt zu haben.
Starlink wird zu Mobilfunk-Infrastruktur
Zu der Starlink-Unterstützung hatte Fedorows Stellvertreter zuvor gesagt, die Terminals würden stets dort eingesetzt, wo sie am dringendsten gebraucht werden – zuerst beim Militär bis hinein in Kampfzonen und in Krankenhäusern, später aber auch bei Unternehmen. Der Minister selbst veröffentlichte mehrere Fotos, auf denen sich Bürger an öffentlichen Orten mit ihren Smartphones um eine der SpaceX-Schüsseln scharen, um darüber Internet-Zugang zu bekommen. In mehreren Städten sollen Betreiber zudem mit Starlink-Hilfe ihre Mobilfunk-Netze wieder betriebsfähig machen, nachdem die Infrastruktur dafür durch russische Angriffe zerstört wurde.