Eine Mitarbeiterin des Tesla-Verkaufsteams in den USA hat eine öffentliche Petition für ein höheres Grundgehalt für die Verkäufer der Elektroautos von Tesla gestartet und ihre Kollegen in einer E-Mail zur Teilnahme eingeladen. Das berichtet der US-Finanzsender CNBC auf seiner Internet-Seite. Eine vor kurzem erfolgte Zusammenlegung mehreren Funktionen im Verkauf sei von „einer sehr geringen Erhöhung des Basisgehalts und einer verheerenden Senkung der Provisionen begleitet gewesen“, zitiert CNBC aus der E-Mail.
In der Petition auf coworker.org, einem auf die Durchsetzung von Arbeitnehmer-Rechten spezialisierten Portal, fordert die Tesla-Verkäuferin eine Erhöhung der Grundvergütung um 15 Prozent für sich und ihre Kollegen. Konkret spricht sie die Positionen „Tesla Adviser“ und „VPS“ an. Mit Adviser dürften die Tesla-Verkaufsberater gemeint sein, was VPS bedeutet, blieb zunächst offen; die Abkürzung VP wird in den USA normalerweise für Vice-President verwendet, doch dabei handelt es sich um eine hohe Hierarchie-Stufe, um die es hier nicht gehen dürfte.
Laut der E-Mail der Tesla-Mitarbeiterin und vier weiteren aktuellen und früheren Beschäftigten bei Tesla hat das Unternehmen die Bezahlung für seine Verkäufer in Nordamerika im zweiten Halbjahr 2019 umgestellt, berichtet CNBC. Bonuszahlungen seien umstrukturiert oder gestrichen und Provisionen verringert worden. Gleichzeitig habe Tesla die früher getrennten Funktionen Owner Advisor, Customer Experience Specialist und Delivery Experience Specialist zusammengelegt. Die Verkaufsmitarbeiter mit den höchsten Positionen und größten Verkaufserfolgen hätten aber eine leichte Erhöhung des Grundgehalts bekommen.
In den vergangenen Jahren habe Tesla in den USA viele hervorragende Mitarbeiter verloren, weil die „Tesla-Kultur ganz anders ist als das, was uns versprochen wurde, als wir eingestellt wurden“, schreibt die Mitarbeiterin in ihrer Petition. Die Tesla-Verkäufer seien auf die nun drastisch gesenkten Provisionen angewiesen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. „Wir alle lieben Tesla“, betont sie.
Als Ziel für die Petition auf coworker.org sind 3000 Unterschriften angegeben, von denen am Montagvormittag deutscher Zeit bereits gut 2800 erreicht waren. Unmittelbare Auswirkungen hätte das Erreichen des Ziels aber wohl nicht. Zudem ist zu sehen, dass auch Personen, die nicht bei Tesla arbeiten, sich der Petition anschließen können. Aus den veröffentlichten Begründungen geht auf den ersten Blick sogar hervor, dass die meisten der Unterzeichner nicht bei Tesla arbeiten.