Anfang des Monats hat Audi auf der IAA das Konzeptfahrzeug e-tron quattro concept vorgestellt, ein elektrisches SUV das 500 Kilometer Reichweite bieten und 2018 auf den Markt kommen soll. Aufgrund der Reichweite, welche die des Model X (maximal 413 Kilometer) übertrifft, haben viele Medien das Konzeptfahrzeug aus dem Hause Audi kurzerhand zum „Tesla-Killer“ gekürt.
Tesla Motors hat gestern offiziell das Model X enthüllt und dabei weitere Informationen bekannt gegeben, darunter auch die Werte des sogenannten Strömungswiderstandskoeffizienten, auch bekannt als cW-Wert. Dieser liegt beim Model X bei 0,24 und damit um 20 Prozent niedriger als das nächstbeste SUV. Solche Werte sind mit einem SUV mit Verbrennungsmotor nicht erreichbar.
Interessanterweise hat Audi bei der Vorstellung seines „Tesla-Killers“ damit geprahlt, dass man mit einem cW-Wert von 0,25 eine neue Bestmarke im SUV-Segment gesetzt hat – so steht es auch weiterhin auf der offiziellen Unternehmenseite. Innerhalb weniger Wochen musste Audi also den Platz auf dem Thron räumen und an das bereits jetzt schon in Serie gefertigte Model X abgeben.
Das Hauptargument für viele Medien das Konzeptfahrzeug von Audi einen „Tesla-Killer“ zu nennen, war die Reichweite. Dabei muss man jedoch bedenken, dass Audi ein deutscher Autobauer ist und damit die Reichweite der Fahrzeuge mittels des Neuer Europäischer Fahrzyklus (NEFZ) gemessen wird. Tesla Motors hingegen gibt die Reichweite nach den Werten der US-Bundesbehörde EPA an.
Die Werte des Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ) sind oftmals nicht so praxisorientiert wie die EPA-Werte. Beispielsweise hat das Tesla Model S 85D laut NEFZ eine Reichweite von 330 Meilen, während EPA die Reichweite mit 270 Meilen angibt. Dies entspricht einer Differenz von über 22 Prozent. Das Model X könnte mit einer 95 kWh-Batterie also ähnliche Werte wie Audi schaffen.
Erst kürzlich hat Elon Musk in einem Video-Interview mit einer dänischen Zeitung erwähnt (das Video wurde mittlerweile leider von Youtube entfernt), dass er eine Verbesserung der Reichweite von fünf bis zehn Prozent pro Jahr für realistisch hält. Allein aus diesem Grund zeigt sich, dass die Bezeichnung „Tesla-Killer“ für ein Konzeptfahrzeug, das 2018 erscheint, sehr voreilig gewählt wurde.