Tesla Motors stellte vor wenigen Stunden den Quartalsbericht für das 3. Quartal 2014 vor, welcher aufschlussreiche Einblicke in das vergangene Quartal, aber auch in zukünftige Pläne des Unternehmens gibt. So wird daraus ersichtlich, dass man im letzten Quartal mit 7.785 ausgelieferten Model S, die höchste Absatzzahl der Unternehmensgeschichte erreicht hat.
Erst vor Kurzem machten sich Spekulationen breit, nach denen man dieses Quartal eher schlechte Verkaufszahlen präsentieren wird. Seit der Einführung des Doppelmotors und Allradantriebs sowie des Autopilots ist die Anzahl an Bestellungen des Model S gestiegen, sodass man im nächsten Jahr bereits mit einem Absatz rechnet, der den diesjährigen um 50 Prozent übersteigt.
Im Bericht ist zu lesen, dass man vor Kurzem den 124. Supercharger in Nordamerika und den 82. Supercharger ein Europa in Betrieb genommen hat. In China sind indes 23 Supercharger in zehn Städten in Betrieb. Insgesamt haben Model S-Besitzer mit den Superchargern weltweit 49 Millionen Meilen (beinahe 79 Millionen Kilometer) völlig kostenfrei zurückgelegt.
Um den zunehmenden Bedarf an Model S und dem kommenden Model X zu decken, will man bis Ende 2015 durch Investitionsmaßnahmen die Produktion auf über 2.000 Fahrzeuge pro Woche erhöhen. Bereits in diesem Jahr wird die Jahresproduktion um 50 Prozent höher geschätzt, als im Jahr zuvor. In 2015 soll sie ebenfalls um 50 Prozent steigen, sowie die Jahre darauf.
Im Gegensatz zum 3. Quartal, wo die Produktion für die neue Produktionsstraße vollständig pausiert werden musste, können weitere Aufrüstungen reibungsloser über die Bühne gehen. So wird beispielsweise die Karosserie des Model X völlig eigenständig zusammengebaut und stört somit nicht die laufende Produktion des Model S, welche ebenfalls separat stattfindet.
Die hauseigene Lackiererei wurde mit neuer Technologie auf den neuesten Stand gebracht und erfüllt nun auch zukünftige Anforderungen für das Model 3. Währenddessen wurde für die Gigafactory bereits ein weiterer Grundstein gelegt, da man in Nevada vor Kurzem für den Boden der Batteriefabrik Beton gegossen hat. Erste Zellen sollen bereits 2016 produziert werden.
Mit 7.785 abgesetzten Model S erwirtschaftete Tesla Motors einen Erlös von 932 Millionen US-Dollar. Dies entspricht einen Mehrerlös von 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zusätzlich dazu erwirtschaftete man 32 Millionen US-Dollar durch die Produktion der Antriebseinheit für die elektrische Mercedes-Benz B-Klasse von Daimler, welche übrigens ihre Tesla-Anteile verkauften.
Weitere 93 Millionen US-Dollar erhielt man durch Subventionsprogramme wie beispielweise durch den Verkauf der CO2-Zertifikate (76 Millionen US-Dollar). Im 3. Quartal 2014 wurden in Nordamerika 347 Model S von Tesla Motors mittels Leasingvertrag erworben. Der Rohertrag pro Fahrzeug lag im 3. Quartal 2014 bei 23 Prozent, wobei hier der Erlös durch die Zertifikate mit berechnet wird.
Für Forschung und Entwicklung wurden im 3. Quartal 2014 insgesamt 119 Millionen US-Dollar ausgegeben und somit 28 Prozent mehr als im vorherigen Quartal. Dies wird mit der Entwicklung des Doppelmotors, des Autopilots und des Model X begründet. Die Ausgaben für den Verkauf, Service und administrative Tätigkeiten entsprachen 138 Millionen US-Dollar.
Bis zum Ende des Jahres möchte Tesla Motors 33.000 Fahrzeuge absetzen. Zuvor lag das Ziel noch bei 35.000 verkauften Model S. Dies wird vor allem durch die Pausierung der Produktion nicht mehr im möglichen Rahmen sein. Dennoch entspricht die Anzahl der Auslieferungen insgesamt 50 Prozent mehr, als im Jahr 2013. Das angepeilte Ziel verfehlt man indes um 5 bis 7 Prozent.
Um die Produktion weniger komplex zu gestaltet wird Tesla Motors zukünftig weniger Gestaltungsmöglichkeiten bei seinen Modellen in Bezug auf Optionen und Antriebseinheiten anbieten. Zum 4. Quartal 2014 erwartet man zudem 3.000 bis 3.500 Leasingverträge in Nordamerika abzuschließen. Vor allem das neue Leasingangebot soll mehr Kunden anlocken.
Zum Ende des 4. Quartals 2014 soll der Rohertrag pro Fahrzeug auf 28 Prozent ansteigen, wobei man dies sogar ohne den Verkauf der CO2-Zertifikate erreichen will. Die Entwicklung der Antriebseinheit für das Model X ist beinahe abgeschlossen. Um das Model X weiter zu testen wird man die Auslieferung um wenige Monate auf das 3. Quartal 2015 verschieben.
Insgesamt sollen im nächsten Quartal Investition von 350 Millionen US-Dollar für die weitere Expansion des Unternehmens, den Ausbau der Gigafactory und die Forschung getätigt werden. Trotz des hohen Absatzes musste Tesla Motors auch in diesem Quartal einen Verlust von über 74,7 Millionen US-Dollar einfahren, da weiterhin hohe Investitionen erforderlich waren und sind.