Bild: V3-Supercharger von Tesla bei Den Haag (Foto: teslamag.de)
Das bezahlbarere Tesla Model 3 für europäische Märkte hat etwas, das den Premium-Elektroautos Model S und Model X fehlt: eine fest installierte Buchse für das Laden an Säulen nach dem Standard CCS. Damit lässt sich das Model 3 ohne Weiteres sowohl an fremden CCS-Stationen laden als auch an Tesla-Superchargern der neuen Generation V3. Model S und Model X dagegen brauchen mindestens einen Adapter dafür, und wenn sie vor Mai 2019 gebaut wurden, auch eine Umrüstung. Diese hat Tesla jetzt deutlich billiger gemacht – und treibt parallel dazu den V3-Ausbau in Europa voran.
Tesla-Club meldet Preis-Senkung
Auch in den USA werden zunehmend CCS-Ladenetze aufgebaut, doch dort sind Tesla-Fahrer für schnelles Gleichstrom-Laden noch auf die eigenen Supercharger angewiesen. In Europa dagegen stieg Tesla mit dem Model 3 auf den Standard um und führte kurz darauf auch die Änderung für Model S und Model X ein. Die beiden teureren Teslas sind seitdem intern für CCS-Laden vorbereitet, brauchen aber den Adapter. Besitzer älterer Exemplare können die Vorbereitung nachholen lassen, was einschließlich Adapter bislang 500 Euro kostete.
Doch dieser Preis wurde jetzt ohne weitere Ankündigung gesenkt, offenbar nach Verhandlungen mit europäischen Tesla-Clubs. Man habe sich „mit Tesla an einen Tisch gesetzt“ und den neuen Preis von 299 Euro erzielt, meldete am Freitag auf Twitter der deutsche Verein Tesla Fahrer und Freunde (TFF). Auf Nachfrage von teslamag.de bestätigte er, dass dieses Angebot sowohl für alle Tesla-Fahrer gilt (also nicht nur Mitglieder des Clubs) als auch für ganz Europa. Auch Tesla Club Austria und Tesla Community Schweiz bestätigten den gesenkten Preis.
https://twitter.com/TFFeV/status/1291691381644242944
Und tatsächlich hat Tesla die Angaben zu dem Retrofit genannten CCS-Umbau samt Adapter auf seiner Website geändert. In der Google-Vorschau auf die Supercharging-Infoseite steht noch der Preis von 500 Euro, doch wenn man sie aufruft, ist dort stattdessen von 299 Euro zu lesen – für Deutschland ebenso wie zum Beispiel für Frankreich (für die Schweiz gibt Tesla 300 Franken an).
Der deutsche TFF brachte dieses Entgegenkommen von Tesla in Zusammenhang mit den neuen V3-Superchargern. Davon gibt es bislang nur wenige Standorte auf dem alten Kontinent, aber es werden allmählich mehr. Allein für diesen Juli meldet supercharge.info die Eröffnung von vier solchen Standorten in den Niederlanden sowie weiterer in Norwegen, Italien, Dänemark und Frankreich. In Großbritannien, wo Tesla Ende 2019 den ersten V3-Lader Europas überhaupt aufstellte, wurden Ende Juli allein vier neue V3-Standort beantragt. In Deutschland sind schon länger drei V3-Supercharger von Tesla geplant.
Kleiner Hinweis auf Tesla-Bildschirm
Und an diesen zahlreicher werdenden Tesla-Ladern bekommt das Model 3 eben bis zu 250 Kilowatt Leistung – während nicht umgerüstete Model S und Model X damit nichts anfangen können. Dass das wirklich ein Problem sein kann, zeigte sich vor kurzem bei einem Besuch von teslamag.de an Teslas erstem V3-Standort der EU bei Den Haag: Der Fahrer eines Model X hatte den kleinen Hinweis „CCS only“ auf seinem Tesla-Bildschirm übersehen und stand dann ratlos auf der neuen Anlage. Ab jetzt wird sich das zumindest mit weniger finanziellem Einsatz verhindern lassen.