Nach dem ID.3 als dem ersten Elektroauto auf der neuen MEB-Plattform, das nur mit Mühe und einigen Software-Lücken rechtzeitig ab Mitte September zu frühen Kunden kam, beginnt Volkswagen mit der Markteinführung des nächstgrößeren ID.4. In der Förder-Liste des Bafa ist er mit einem Netto-Basispreis vom 37.353 Euro schon zu finden, was das SUV-Elektroauto von VW gut 2500 Euro billiger macht als das Tesla Model 3 und erst recht als das im Format eher vergleichbare Model Y. Und laut einem Bericht soll der VW ID.4 noch 2021 zwei interessante Ableger bekommen.
VW ID.4 kommt als GTI-Neuinterpretation
Mit dem ersten davon greift VW die Tradition seiner GTI-Modelle aus der Verbrenner-Zeit wieder auf, geht aus einem Online-Bericht der britischen Zeitschrift Autocar hervor: Für Mitte 2021 sei ein ID.4 GTX geplant, wie bei den größeren Teslas mit Allrad- statt nur Heckantrieb und zusammen 306 PS. Das reiche für eine Zeit von 6,2 Sekunden von 0-100 Stundenkilometer – womit man allerdings mit keinem aktuellen Tesla-Modell mithalten kann. Veränderte Stoßstangen, Felgen und Innenraum-Elemente sollen laut Autocar das GTX-Elektroauto weiter abheben – wie man es vom GTI gewohnt ist.
Ungefähr zeitgleich mit dem ID.4 GTX will VW zudem mit dem ID.5 sein nächstes MEB-Modell herausbringen, berichtet die Zeitschrift unter Berufung auf den Vorstandschef der Marke Volkswagen, Ralf Brandstätter, weiter. Dieses Elektroauto beginnt ähnlich wie das SUV ID.4, endet aber mit flachem Dach wie ein Coupe, ist also ein Crossover, wie man es wohl auch dem Tesla Model Y nachsagen könnte. Auch für den ID.5 wird es wohl den GTX-Antrieb geben, schreibt Autocar.
Gleich viele Elektroauto-Modelle wie Tesla
2022 dann soll die Kult-Wiederbelebung bei VW mit einem elektrischen Bulli weitergehen, genannt ID.7 und basierend auf der Studie ID.Buzz mit standardmäßig sieben Sitzen. Diesen Elektro-VW soll es laut Autocar in zwei verschiedenen Längen geben und auch als Nutzfahrzeug-Version, alle produziert im Transporter-Werk Hannover. Vielleicht ein Dämpfer: Laut Brandstätter ist bei ihm eher mit einer Reichweite von 400 Kilometern als 700 Kilometern zu rechnen. Diesen Wert soll aber im Jahr darauf ein weiterer MEB-VW erreichen, der ID.6 in Passat-Größe mit Phaeton-Innenraumformat.
Ab 2021 also könnte es in Europa erstmals so viele Elektroauto-Modelle von VW wie von Tesla geben – je nachdem, wann das Model Y hier ankommt. Hinzu kommen noch zwei weitere Varianten des ID.4, die Volkswagen mit Joint-Venture-Partnern nur in China anbietet. Außerdem bestätigte Brandstätter Autocar die Entwicklung eines Elektro-Kleinwagens ID.1 unterhalb des ID.3 mitsamt Crossover-Ableger ID.2, die aber erst nach 2023 kommen würden. Tesla-CEO Elon Musk hat ein kleineres Modell für 25.000 Dollar dagegen schon für 2023 in Aussicht gestellt.