Von vermeintlichen Wasser-Problemen lässt sich Tesla-CEO Elon Musk nicht aufhalten. Das galt schon für die deutsche Gigafactory bei Berlin, wo der lokale Verband früh auf eine begrenzte Versorgung hinwies und für einen weiteren Ausbau keine Reserven sieht, und ähnlich unbeirrbar zeigt sich Tesla jetzt in Mexiko. Dort soll eine Fabrik des Unternehmens mit vielen Arbeitsplätzen entstehen, sagte am Montag der Präsident des Landes, und zwar in dem nördlichen Bundesstaat Nuevo Leon. Zuvor hatte er gewarnt, dass es dort zu wenig Wasser für eine Tesla-Fabrik gebe, doch Musk soll seine Bedenken mit Zusagen entkräftet haben.
Zwei Video-Gespräche mit Tesla-Chef
Über eine Tesla-Fabrik in Mexiko wurde schon eine Weile spekuliert – spätestens, als sich im Dezember 2022 die Stadt Monterrey in Nuevo Leon mit Willkommensplakaten und -bildschirmen schmückte. Damals war nach einem Besuch von Musk von der größten Investition in der Geschichte des Landes die Rede. Doch die erhoffte Bekanntgabe noch vor Jahresende blieb aus. Stattdessen hieß es im Februar, es gebe Probleme mit der Strom-Versorgung für den Standort in Monterrey, und vergangene Woche sagte Mexikos Präsident Lopez Obrador, dass auch das Wasser dort nicht für Tesla reicht.
Anschließend witterten laut Berichten praktisch alle anderen mexikanischen Bundesstaaten neue Chancen und machten Tesla Angebote. Doch nach zwei Video-Gesprächen mit Musk gab der Präsident am Dienstag bekannt, dass die Wahl nun doch auf Monterrey in Nuevo Leon gefallen ist, berichtete die lokale Publikation La-Lista. Dabei sei das Unternehmen eine Reihe von Verpflichtungen eingegangen, „um dem Problem der Wasser-Knappheit zu begegnen“. Der Tesla-Chef habe die vorgebrachten Bedenken verstanden und seine Vorschläge akzeptiert, habe Lopez Obrador erklärt.
Gouverneur bei Anleger-Tag in Texas
Was genau Tesla in Monterrey produzieren will, sagte der Präsident nicht, und auch nicht, auf welche konkrete Weise dabei Wasser gespart werden soll. Er sprach laut La-Lista nur allgemein davon, dass erhebliche Investitionen und viele Arbeitsplätze an dem Standort geplant seien. Nähere Informationen zu der Fabrik und der Investitionssumme werde Tesla wahrscheinlich am Mittwoch (1. März) bei seinem Anleger-Tag bekannt geben. Auf dem Programm stehen unter anderem Expansionspläne und Kapital-Verwendung – Mexiko dürfte jetzt eine Rolle dabei spielen.
¡Ganó México, Ganó NL, GANAMOS TODOS!
— Samuel García (@samuel_garcias) February 28, 2023
Laut einem Bericht von Bloomberg Linea sagte der Präsident des Landes, dass er nicht zu dieser Veranstaltung in der Gigafactory im benachbarten Texas reisen werde. Kommen soll aber der Gouverneur von Nuevo Leon, der die gerettete Tesla-Ansiedlung auf Twitter gleich mit „Mexiko hat gewonnen, NL hat gewonnen, wir alle gewinnen“ feierte. Sein Bundesstaat hatte schon im vergangenen Sommer am Grenzübergang nach Texas eine Express-Spur mit der Kennzeichnung „Tesla“ (s. Foto oben) eingerichtet.