In den Fahrzeugen von Tesla Motors, sowohl im Roadster als auch im Model S, befinden sich Batterien mit Panasonic-Zellen des Typs 18650. Diese Batterien werden eigentlich auch in Laptops und anderen Elektrogeräten eingesetzt, weswegen Tesla Motors zu Beginn oftmals Spott ertragen musste. Mittlerweile hat sich der Autohersteller mit dieser Strategie aber etabliert.
Wie manager magazin online nun jedoch erführ, will man nicht mehr die gleichen Zellen in seinen Batterien einsetzen. Es heißt, dass man in der Gigafactory nun größere und vor allem leistungsfähigere Zellen bauen wird. „In der Gigafactory werden sie andere Batterien als die bisherigen 18650-Zellen verwenden“, erklären Insider der Automobilbranche.
Diese sollen eine Dimension größer werden als die bisherigen Zellen, dafür aber auch mehr Energie pro Zelle liefern. Tesla-Vizepräsident Jerome Guillen bestätigte gegenüber manager magazin online eine gewisse Änderung in der Produktion der Batteriezellen aus der Gigafactory: „Sagen wir, die Batterien werden optimiert sein, auch was ihre Leistungsstärke angeht“, heißt es im Interview.
Wenn Tesla Motors in seinen Akkus größere Zellen verwendet, kann das Unternehmen vor allen auch viel Geld sparen. Verwendet man beispielsweise Zellen des Typs 26650, spart man an Kosten für das Gehäuse der zylinderförmigen Speicher (Durchmesser ist mit 26 Millimetern 8 Millimeter länger; Höhe ist mit 65 Millimetern gleich), aber auch der geringeren Anzahl, die benötigt wird.
Während man bisher mehr als 7000 Zellen des Typs 18650 für einen 85-Kilowattstunden-Speicher in das Model S verbaut, könnte man mit Zellen des Typs 26650 laut Experten die Anzahl halbieren. Jede einzelne Zelle muss beim ersten Mal in einer speziellen Maschine aufgeladen werden, wenn es weniger Zellen gibt, braucht man weniger Maschinen und weniger Zeit je Akku-Paket.
Batterieexperte Andreas Gutsch vom Karlsruher Institut für Technologie meint dazu: „Die Investitionskosten könnten sich in diesem Bereich halbieren, die Fertigungsgeschwindigkeit könnte sich verdoppeln.“ An der 30-40 Prozent höheren Energiedichte im Vergleich zu Wettbewerbern dürfte sich nichts ändern, da wohl die gleiche Chemiemixtur genutzt werden würde.
Die Zellen des Typs 26650 lassen sich zudem ähnlich zusammenschalten und schützen wie die 18650er. „Die werden weiter hoch parallel angeordnet sein“, heißt es in Industriekreisen. Panasonic hätte mit dieser Umstellung wohl kein Problem, denn die Japaner haben bereits jetzt auch schon andere Zellen im Angebot. Womöglich wird man sogar die gleichen Maschinen nutzen können.
Wie weit sich die Kosten nun senken lassen, ist schwer vorauszuahnen. „Sehr große Sprünge sind für Tesla bei den Kosten nicht mehr möglich, es kommt jetzt auf jeden Cent an“, sagt Gutsch. Derzeit liegen die Kosten bei 200 bis 300 US-Dollar pro Kilowattstunde. Der von Guillen angestrebte Zielpreis von 130 US-Dollar gilt in Industriekreisen aber als extrem ambitioniert.