Was an Teslas in Deutschland war, wurde auch gekauft. Das jedenfalls sagt die Website von Tesla in Deutschland: Schon Anfang Juni, nachdem sich ein erstes Schiff voller Elektroautos auf den Weg nach Europa gemacht hatte, standen dort vor allem viele fertige Model 3 zum Sofortkauf zur Auswahl, Mitte des Monats aber war die Liste wieder leer. Das Gleiche wiederholte sich mit einem zweiten Tesla-Schiff bis Ende Juni. Aber für einen guten Monatsabschluss hat es trotzdem nicht gereicht: Insgesamt wurden laut dem Kraftfahrtbundesamt (KBA) in Deutschland zuletzt nur 841 Teslas neu zugelassen.
Wenig Tesla-Nachschub aus Fremont
Nach den KBA-Daten waren das mehr als in den Monaten April (in dem Tesla als einziger Hersteller in Deutschland sogar noch ein Wachstum gegenüber dem Vorjahresmonat verzeichnet hatte) und Mai dieses Jahres, aber nur etwas mehr als halb so viel wie im Juni 2019. Denn vor allem im Ausland macht Tesla den Großteil seiner Umsätze im letzten Monat jedes Quartals – nur fehlte es in diesem an Elektroauto-Nachschub für Europa, weil die Tesla-Fabrik in Fremont erst ab Mitte Mai wieder produzieren konnte.
Ein Plus verzeichnete in Deutschland im Juni aber auch kein einziger anderer Hersteller. Insgesamt gingen die Neuzulassungen laut KBA gegenüber Juni 2019 um knapp ein Drittel zurück, immerhin eine Verbesserung gegenüber Mai mit minus 50 Prozent.
Auf der deutschen Website von Tesla gab es am Freitag kein einziges sofort verfügbares Model 3, Model S oder Model X mehr, als Liefertermin für neu konfigurierte wurde September angegeben. Auch die Lagerbestand-Seiten für andere europäischen Tesla-Länder waren leer. In Frankreich und den Niederlanden standen allerdings je etwa zehn Tesla Model 3 zur Auswahl. Etwas erstaunlich: Für Italien, Frankreich und Spanien nennt Tesla Termine im August für fabrikneue Model 3, in Deutschland den September.
Tesla patzte kurz bei Preisen
Das könnte sich noch verschieben, denn mit Beginn des Juli fiel in Deutschland ein Faktor weg, der manche Elektroauto-Interessenten trotz rückwirkend im Juni erhöhter Umweltprämie noch zögern ließ: Die Mehrwertsteuer sank wie angekündigt um 3 Punkte auf 16 Prozent, was zum Beispiel das kleinste Tesla Model 3 noch einmal gut 1000 Euro billiger machte.
Bei der Preis-Umstellung machte Tesla zunächst einen dicken Patzer, der deutsche Kunden die gesamte Elektroauto-Prämie hätte kosten können, doch der wurde schnell korrigiert. Damit scheint jetzt eigentlich alles bereit für eine kräftige Erholung und dann neue Rekorde bei Tesla in Deutschland – es müssen nur noch genügend Autos her.