Seit in den USA im März 2019 die ersten Tesla Model Y mit einer Wärmepumpe ausgeliefert wurden, hoffen Interessenten, dass auch das Model 3 diese Technologie für effizientere Klimatisierung bekommt. Und jetzt scheint diese Aufwertung beim kleinsten Tesla tatsächlich kurz bevorzustehen. Denn in dieser Woche wurde zum einen bekannt, dass beim Tesla Model 3 aus der Gigafactory in China eine Reihe von Neuerungen vom Model Y übernommen werden. Und dann gab ein chinesischer Zulieferer Bestell-Mengen für Wärmepumpen bekannt, die sogar für Model 3 aus dem Tesla-Stammwerk Fremont in den USA reichen könnten.
Tesla-Zulieferer nennt keine Namen
Die Informationen des Klimatechnik-Zulieferers Aotecar wurden von Tesla-Beobachtern auf Twitter entdeckt und übersetzt. Tesla wird darin nicht direkt genannt, aber deutlich genug als bekannter Elektroauto-Hersteller aus Nordamerika beschrieben, der in China tätig ist. Und der hat offensichtlich großen Bedarf an Wärmepumpen: Für ein erstes Auto (auch hier werden keine Namen genannt) wurden 450.000 Einheiten pro Jahr bestellt, für ein zweites 200.000, also insgesamt 650.000 Wärmepumpen jährlich.
Die Belieferungen für das erste Modell haben laut den Aotecar-Daten in diesem August begonnen. Weil das Tesla Model Y aus Fremont bislang mit einer wohl bei Tesla selbst gefertigten Wärmepumpe ausgestattet wurde, dürfte es dabei zunächst um das Model 3 aus China gehen. Zu diesem hat ein regelmäßiger Tesla-Informant am Wochenende eine Liste mit Neuerungen veröffentlicht, die bald umgesetzt werden sollen. Die Wärmepumpe ist auch dabei, ebenso wie weitere Punkte wie eine elektrische Heck-Klappe beim Tesla Model 3, über die es schon vorher Gerüchte gab.
https://twitter.com/ray4tesla/status/1305391495667613697
Diese Informationen passen also gut zusammen und lassen eine baldige Umstellung beim Tesla Model 3 aus China erwarten. Aber die Kapazität der dortigen Gigafactory für dieses Modell wird auf maximal 250.000 pro Jahr geschätzt (im August produzierte Tesla dort 12.714 Model 3), sodass noch mindestens 200.000 Wärmepumpen übrig wären. Hier wäre ein Export in die USA denkbar – und in Model 3 aus Fremont wurde schon eine verkleinerte Frunk-Wanne entdeckt, hinter der Platz für die neue Technik sein könnte.
200.000 Wärmepumpen für Tesla Model Y
Ab Januar 2021 soll Aotecar nach den Angaben im Dokument außerdem pro Jahr 200.000 Wärmepumpen für ein zweites ungenanntes Modell liefern. Diese könnten für das Model Y aus China gedacht sein, dessen Serien-Produktion nach Tesla-Angaben Anfang 2021 beginnen soll. Tesla-CEO Elon Musk hatte die eigene Wärmepumpe im Model Y als Meisterleistung seines Teams gelobt, die große Effizienz-Vorteile bringe. Ob Aotecar eine Version davon in Lizenz baut oder selbst entwickelte Geräte liefern soll, blieb zunächst offen. Die eigentliche Tesla-Innovation könnte aber auch in einem neuen Achtfach-Ventil namens Octovalve zur Steuerung der Klimatisierung stecken.