Tesla-Besitzer auf Twitter nutzen jede Gelegenheit, um Informationen von CEO Elon Musk zu bekommen, wenn er gerade dort aktiv ist, auch wenn es ihm eigentlich um ganz andere Themen geht. So erzählte Musk in der Nacht auf Samstag über sein Weltraum-Unternehmen SpaceX, wurde dann aber von einer Tesla-Frage abgelenkt – und hatte eine erfreuliche Nachricht: Das Autopilot-System in seinen Elektroautos soll bald auch in der Lage sein, ihr Umfeld aus einer Vogel-Perspektive darzustellen.
Tesla-Chef offen für Vorschläge
Diese Funktionen haben einige konventionelle Autos schon seit einiger Zeit, und die vielen Kameras bei Tesla müssten eigentlich ausreichen, um sie ebenfalls anzubieten. Verlangt wurde sie jedenfalls schon häufiger, und dass Musk derlei Ansinnen von Kunden grundsätzlich aufgeschlossen gegenübersteht, hat er schon mehrfach gezeigt. Das gilt auch konkret für mehr Bild-Informationen: In diesem Juni verbreitete Tesla schon ein Software-Update, das dafür sorgt, dass beim Rückwärtsfahren die Bilder der Seiten-Kameras auf dem Bildschirm angezeigt werden.
Schon das ist eine große Hilfe beim Rückwärtsfahren und Einparken, um sich zum Beispiel nicht die Felgen zu zerkratzen. In der Vogel-Perspektive aber wären Hindernisse in allen Richtungen zu erkennen, sodass sie noch nützlicher sein kann. Und bald soll es sie bei Tesla tatsächlich geben, wie Musk jetzt auf Twitter ankündigte – allerdings wohl nicht in konventioneller Form.
Vector-space bird’s eye view coming with FSD
— Elon Musk (@elonmusk) October 3, 2020
Schon zu der Freigabe der Seiten-Bilder für Fahrer hatte der Tesla-CEO erklärt, die sei gar nicht so einfach, weil die Kameras eigentlich nicht für Menschen gedacht seien, sondern für den Autopilot-Computer. Laut Musk müssen ihre Aufnahmen erst umgerechnet werden, damit sie nicht völlig verzerrt aussehen. Tatsächlich ist die Seiten-Anzeige bislang nur in klein zu haben (statt bildschirmfüllend wie die der Heck-Kamera), was damit zusammenhängen könnte.
Synthetischer Vogel-Blick bei Tesla
Und so muss Tesla offenbar auch einigen Aufwand treiben, um die Computer-Bilder für den Blick von oben nutzbar zu machen. Auf die Twitter-Nachfrage hin bestätigte CEO Musk jetzt nicht einfach die kommende Überblick-Funktion, sondern schrieb von einer „Vektorraum-Vogelperspektive“. Was genau das heißen soll, ließ er offen. Der bekannte Tesla-Hacker @greentheonly aber wusste Rat: Die Vogel-Perspektive bei Tesla werde nicht aus den realen Kamera-Bildern zusammengesetzt, sondern auf der Grundlage von Berechnungen der neuronalen Autopilot-Netze synthetisiert, erklärte er.
Abgesehen von Technik-Fans dürfte den meisten Tesla-Fahrern egal sein, wie der Überblick über ihr Elektroauto technisch entsteht, wenn er denn per Software-Update kommt. Zum Zeitrahmen machte Musk jetzt keine Angaben, erwähnte aber, dass die Funktion Teil des aufpreispflichtigen FSD-Pakets für zukünftig autonomes Fahren werde.