Weniger spektakulär als Tesla und weniger offensiv als Volkswagen aus Deutschland steigt auch der französische PSA-Konzern in das Elektroauto-Geschäft ein. Nach den engen Verwandten Opel Vivaro-e und Citroen e-Jumpy wurde jetzt der elektrische Kleinbus bis Transporter Peugeot e-Traveller zur Bestellung freigegeben, der sich in verschiedenen Varianten sowohl an Familien als auch an Unternehmen richtet. Weitere Abkömmlinge wie Citroen Spacetourer und Opel Zafira Life als Elektroautos sollen im nächsten Jahr kommen. Zusätzlich greift der Kooperationspartner Toyota auf die in den Fahrzeugen eingesetzte Technologie zurück und verkauft den weitgehend baugleichen Proace.
Vernünftige Reichweite, Laden mit 100 kW
Eine Menge Elektro-Aktivitäten also bei PSA. Den Peugeot e-Traveller gibt es ab knapp über 50.000 Euro samt 16 Prozent Mehrwertsteuer. Das ist happig, aber man bekommt dafür auch viel Auto, mit zwei Batteriegrößen, zwei Längen und zwei Grundversionen. Einerseits sind Batterien in den Größen 50 kWh und 75 kWh erhältlich, andererseits die Längen 4,95 und 5,30 Meter. In allen Varianten ist der verfügbare Stauraum identisch zu den Verbrenner-Modellen, da die Batterie unten in der Fahrzeugstruktur untergebracht ist.
Die Kapazität der Batterien in Verbindung mit dem Verbrauch des Fahrzeuges reicht für bis zu 330 km in der großen Version und 230 km bei der kleineren. Ganz vernünftige Werte. Allerdings sind die Lademöglichkeiten im Vergleich zu den gewohnten Tesla-Geschwindigkeiten überschaubar. So muss sich der Käufer schon beim Neuwagenkauf für eine von zwei Bordlader-Versionen entscheiden – 7,4 kW einphasig oder 11 kW dreiphasig. Die erste Version dürfte wegen der deustchen Schieflast-Regeln nur an öffentlichen Ladestationen Sinn machen. An CCS-Ladestationen verspricht Peugeot bis zu 100 kW, also zunehmend weniger als bei Tesla, wo der Ausbau mit V3-Superchargern mit bis zu 250 kW in Gang kommt.
Mäßige Infotainment-Ausstattung
Die Ausstattungsvarianten des e-Travellers können verwirren. Combispace und Shuttle richten sich an private Nutzer und Unternehmen. Während der Compispace etwas besser ausgestattet ist und bis zu acht Sitze bietet, gibt es im robusteren Shuttle bis zu neun Sitze. Weitere Linien bieten dann zusätzlich verschiebbare Sitze, Schiebetüren und Klimavarianten. Außerdem bietet Peugeot das identische Grundfahrzeug auch als Handwerker-Bus an. Der e-Traveller heißt dann e-Expert, verfügt über einen großen Laderaum und kann zusätzlich in einer kompakten Länge von 4,60 Metern bestellt werden. Die Antriebstechnik bleibt aber gleich.
Das Infotainment-System bleibt deutlich hinter den Funktionen bei Tesla zurück. TomTom steuert ein Echtzeit-Navi bei, und serienmäßig sind einige Energiefluss-Anzeigen an Bord. Wer tiefer in die Tasche greift, kann sich Spurhalte-Assistenten, 180-Grad-Kamera, Head-up-Display und Totwinkel-Assistenten an Bord holen. Die Geschwindigkeit von Peugeots Elektro-Van in allen Varianten ist bei 130 km/h abgeregelt. Auch das verspricht keinen Tesla-Spaß, aber anders als einen vom Pionier gibt es den von Peugeot und seine Konzern-Geschwister schon.