Manche Fans hatten vor Teslas großem Batterie-Informationstag vergangene Woche auf mehr Informationen auch über neue Elektroautos gehofft, und sie wurden nicht enttäuscht. CEO Elon Musk kündigte den Bestell-Start für das superschnelle Tesla Model S Plaid an, das sogar an den Roadster heranreicht, und dazu ein „überzeugendes“ Elektroauto für 25.000 Dollar in drei Jahren. Und auf Nachfrage erläuterte Musk jetzt, sowohl in der Gigafactory in China als auch in der entstehenden bei Berlin würden vor Ort neu entwickelte Teslas gebaut.
Tesla Model 3 noch zu teuer
Das Tesla Model 3 sei noch nicht billig genug, um wirklich bezahlbar für die breite Bevölkerung zu sein, hatte Musk bei dem Tesla-Tag erklärt und dann ein vollwertiges Elektroauto zum Preis von 25.000 Dollar ab 2023 angekündigt. Nähere Angaben dazu machte er zunächst nicht. Aber der CEO hatte schon vorher mehrmals erwähnt, dass Tesla noch ein kompakteres Modell entwickeln will, um den anderen Verhältnissen außerhalb der USA gerecht zu werden.
Eigentlich geht es sogar um zwei neue Tesla-Modelle. Denn schon in diesem Januar erklärte Musk bei der Eröffnung der Gigafactory in China, dort werde auch ein Zentrum für Design und Entwicklung aufgebaut, in dem ein neues Elektroauto für den Weltmarkt entstehen solle; in diesem Juni startete schon ein Design-Wettbewerb für einen Tesla „im China-Stil“. Und auch zur neuen Gigafactory bei Berlin sagte der Tesla-Chef einen Monat später, sie sei wahrscheinlich der richtige Ort, um einen „Hatchback“ zu entwerfen, also ein kompaktes Elektroauto, das im Format dem VW ID.3 ähneln könnte.
Both will do original cars
— Elon Musk (@elonmusk) September 28, 2020
Nachdem beim Musk beim Batterie-Tag statt zwei nur ein billigeres (und deshalb vermutlich kleineres) Elektroauto erwähnt hatte, kam vor diesem Hintergrund jetzt die Frage auf, ob es denn nun aus der Gigafactory in China oder der in Deutschland kommen soll. Darauf gab er eine allerdings nur teilweise eindeutige Antwort: „Beide werden eigene Autos entwickeln“, schrieb der Tesla-Chef auf Twitter.
Tesla-Kleinbus aus Deutschland?
Das könnte einerseits bedeuten, dass die geplanten Entwicklungszentren an den jeweiligen Gigafactorys je ein eigenes Elektroauto unterhalb des Model 3 auf den Markt bringen sollen. Den angekündigten Tesla für 25.000 Dollar gäbe es dann sozusagen als Europäer und als Chinesen.
Andererseits hatte Musk bei der Gigafactory-Eröffnung in China gesagt, das dort zu entwickelnde Elektroauto solle weltweit verkauft werden können. Ein Kompakt-Tesla aus deutscher Entwicklung wäre damit eigentlich überflüssig. Aber nach den aktuellen Twitter-Aussagen wird auf jeden Fall auch aus Deutschland ein neuer Tesla kommen. Wenn es kein kompakter wird, dann vielleicht eine andere Fahrzeug-Form, die Musk ebenfalls schon erwähnt hat: ein Elektroauto „mit hoher Passagier-Dichte“ für Städte, also irgendetwas zwischen Großfamilien-Van und einem kleinem Bus.