Beides wird kommen, aber noch gibt es kaum offizielle Angaben von Tesla darüber, also stießen neu entdeckte inoffizielle am Wochenende auf großes Interesse: Ein Mitglied des Forums Reddit, das sich nach eigenen Angaben sonst schnell langweilt, hat erneut genauestens die App von Tesla unter die Lupe genommen. Und darin zu finden waren Informationen sowohl über Fahrer-Bewertungen zur Bestimmung von Versicherungsprämien als auch über eine Abo-Möglichkeit für die Autopilot-Option FSD für zukünftig autonomes Fahren.
Simulator für Tesla-Versicherung
Eine eigene Versicherung bietet Tesla in einigen US-Bundesstaaten schon an und will dieses Angebot ausbauen – auch für Europa suchte CEO Elon Musk schon „revolutionäre Aktuare“. Nicht mehr vollkommen neu, aber viel präziser als bei ähnlichen Angeboten will Tesla darin konkrete Daten über das Fahr-Risiko jedes Kunden verwenden, um die Höhe der Prämien festzulegen. Gefährliches Rasen kostet also mehr, und wer besonders behutsam fährt, spart bei der Versicherung.
Ein anderer Hacker hatte dazu in diesem April gemeldet, welche Daten Tesla dafür erfasst. Unter anderem merkt sich das System demnach, wie häufig der Autopilot wegen Unachtsamkeit zwangsabgeschaltet wird und wie oft ein Tesla Kollisionswarnungen ausgibt und Notbremsungen auslöst. Außerdem erfasst es, wie häufig er nah dem vorausfahrenden Auto folgt und wie stark die Beschleunigung variiert.
Wie jetzt zusätzlich /u/Callump01 auf Reddit wissen ließ, sollen offenbar auch die Fahrer selbst über ihr so ermitteltes „Safety Rating“ informiert werden. Mit grafischen Elementen ansprechend unterteilt in sechs Kategorien wie „Front-Kollisionswarnungen“ oder „Abstandsverhältnis“, ist die Risiko-Darstellung in der App nach seinen Analysen schon vorbereitet. Die Bewertung sei direkt mit der Tesla-Versicherung verknüpft. Außerdem gebe es eine Simulator-Funktion, mit der man nachsehen könne, wie sich Veränderungen bei den einzelnen Punkten auf das Gesamtergebnis auswirken. Auf Grundlage des Fahrverhaltens könne die monatliche Prämie um bis zu 50 Prozent höher ausfallen.
FSD-Abo scheint nah an Veröffentlichung
Wann diese feinere Messung eingeführt wird, konnte der Software-Kenner nicht sagen. Weiter fortgeschritten sind nach seinem Eindruck aber die App-Vorbereitungen für eine weitere Neuerung, die Tesla-Chef Musk schon mehrmals angekündigt hat: ein Abo-Modell für das Autopilot-Extra Full Self-Driving oder kurz FSD. Noch wird es seinem Namen nur in einer Beta-Version nur für die USA ansatzweise gerecht, doch laut Musk soll sich das bald ändern. Nach seinen neuesten Aussagen dazu steht jetzt auch die Einführung einer monatlichen Miete statt eines Kaufs bevor.
Laut dem neugierigen Kunden /u/Callump01 hat Tesla an einem neuen Abo-Bereich in seiner App zuletzt tatsächlich viel gearbeitet – für ihn sieht er „sehr nah an einer Veröffentlichung“ aus. Unter anderem entdeckte der Hacker eine Möglichkeit, eine Rückerstattung auch für Abos zu beantragen, was dann aber gegenüber Tesla begründet werden müsse. Und innerhalb des Bereichs für FSD-Abos fand er einen Menü-Punkt, der wohl das Festlegen eines Limits für Abbuchungen von einer Kreditkarte erlaubt. Das führte zu der Spekulation, dass Tesla seine FSD-Funktionen künftig nicht nur im Monatspaket, sondern auch meilenweise anbieten könnte.