Den größten Wunsch vieler Tesla-Besitzer hat CEO Elon Musk in der jüngsten Börsen-Telefonkonferenz Ende Januar abschlägig beschieden: Sie wollten eine Möglichkeit, die teure Option FSD (Full Self-Driving) für zukünftig autonomes Fahren beim Kauf eines neuen Tesla mitzunehmen. „Leider denken wir im Moment nicht darüber nach“, sagte Musk dazu bedauernd, aber deutlich. Immerhin das angekündigte Abonnement für die FSD-Option soll jetzt aber bis spätestens Ende Juni kommen.
Tesla-Chef legt sich auf Q2 fest
Schon im April 2020 hatte der Tesla-Chef das FSD-Abonnement in Aussicht gestellt, damals „wahrscheinlich gegen Ende des Jahres“. Im Dezember verschob er das auf Anfang 2021 und sagte in der jüngsten Konferenz, in diesem Februar oder März werde es so weit sein. Nach der neuesten Musk-Äußerung dürfte das Angebot sogar noch etwas länger auf sich warten lassen: Auf eine weitere Nachfrage auf Twitter hin nannte er jetzt das zweite Quartal als Termin, also spätestens Ende Juni 2021.
Dieses Mal ergänzte Musk die Aussage aber mit einem „sicher“, sodass wohl davon auszugehen ist, dass er sie jetzt wirklich umsetzen will. Ähnlich war es schon bei der in diesem Jahr erfolgten Expansion von Tesla nach Indien gewesen: Nachdem sich Musk in dieser Hinsicht im Oktober 2020 als „sicher“ bezeichnet hatte, wurde in diesem Januar tatsächlich eine indische Tesla-Tochter gegründet.
Q2 for sure
— Elon Musk (@elonmusk) March 1, 2021
Die Option FSD wird von Tesla aktuell in den USA zum Kauf für 10.000 Dollar und in Europa für 7500 Euro angeboten. Musk hat angekündigt, dass sie mit zunehmendem Funktionsumfang immer teurer werden soll. So erklärt sich auch der Preis-Unterschied: Beispielsweise das Tesla-Herbeirufen ohne Person am Steuer ist in den USA über bis zu 150 Meter möglich, in Europa nur über etwa 5 Meter. Auch die neueste Version der FSD-Software, die mit Echtzeit-Berechnungen in 3D (von Musk als 4D bezeichnet) wirklich autonomes Fahren erreichen soll, steht bislang nur Beta-Testern in den USA zur Verfügung.
Musk deutet hohen Abo-Preis an
Vielleicht deshalb hat Tesla in Europa vor kurzem wieder das Angebot „verbesserte Autopilot-Funktionalität“ eingeführt. Es kostet mit 3800 Euro etwas mehr als die Hälfte des FSD-Komplettpakets und umfasst alle Funktionen daraus, die schon heute realisiert sind, mit Ausnahme des Anhaltens an Ampeln und Stopp-Schildern.
Mit dem Abo vor Juli will Tesla jetzt ein weiteres Modell für Tesla-Besitzer oder -Käufer einführen, denen 10.000 Dollar oder 7500 Euro auf einen Schlag zu viel sind – vielleicht auch wegen der Nicht-Übertragbarkeit bei Neukäufen. Über die monatlichen Abo-Kosten wird seit der ersten Erwähnung durch Musk intensiv gerätselt. Auf einen allzu niedrigen Preis für FSD sollte man allerdings wohl nicht hoffen. Denn ungefragt wies CEO Musk ergänzend zu seiner Twitter-Festlegung auf das zweite Quartal darauf hin, dass ein Kauf langfristig immer noch die bessere Option sein werde als Mieten.