Mit 153.656 Stück hat Porsche im ersten Halbjahr 2021 so viele Fahrzeuge ausgeliefert wie nie zuvor in den ersten sechs Monaten eines Jahres. Das teilte das Unternehmen Ende dieser Woche mit und informierte zugleich über einen „besonderen Erfolg“ mit dem Elektroauto Taycan, das schon fast so häufig verkauft worden sei wie in ganz 2020. Tatsächlich stieg der Elektroauto-Anteil bei Porsche durch den Taycan weiter an, doch der Verbrenner-Klassiker 911 baute seinen Vorsprung vor dem Sportwagen der neuen Generation aus.
Elektroauto-Anteil bei Porsche steigt
Am gefragtesten waren bei dem deutschen Sportwagen-Hersteller laut seiner Halbjahres-Meldung weiter zwei Modelle, die diese Bezeichnung nur mit dem Zusatz „Utility“ tragen dürfen: das SUV Cayenne wurde 44.050-mal verkauft, der etwas kleinere Porsche Macan reichte mit 43.619 Verkäufen nah heran. Es folgte weiterhin der 911er, der 20.611-mal verkauft wurde. Das Elektroauto Taycan ist nach den Zahlen inzwischen der Porsche mit dem vierthöchsten Absatz – die Limousine Panamera hat er schon weit hinter sich gelassen.
Mit 19.822 Stück war der Elektro-Porsche (im Foto oben als Top-Modell Turbo S) im ersten Halbjahr nicht weit vom 911er entfernt – aber doch weiter als in den ersten drei Monaten 2021: Damals wurden nur etwa 60 mehr Porsche 911 als Taycan verkauft, im zweiten Quartal erhöhte sich die Differenz auf gut 700. Insgesamt nahm der Elektroauto-Anteil dennoch weiter zu. Über das ganze erste Halbjahr gerechnet, liegt er jetzt bei 12,9 Prozent nach 12,6 Prozent im Start-Quartal.
Porsche selbst erklärt dazu nur, der Anteil von ausgelieferten Fahrzeugen mit Elektromotor liege aktuell bei 40 Prozent. Das dürfte aber selbst nicht wiederaufladbare Hybride mit einschließen. Der nächste Sprung bei reinen Elektroautos wiederum könnte folgen, wenn 2023 der Macan mit Akku-Antrieb kommt. Für den hat Porsche bereits eine deutlich erhöhte Reichweite angekündigt, nachdem sie beim Taycan jedenfalls nach Norm-Angaben wenig überzeugend ausfiel.
Keine Tesla-Konkurrenz im ersten Halbjahr
Schon vor den Taycan-Auslieferungen ab Sommer 2019 hatte Porsche bekannt gegeben, dass die Produktionskapazität dafür wegen der großen Nachfrage auf 40.000 pro Jahr verdoppelt werde. Wenn sich die Entwicklung aus dem ersten Halbjahr fortsetzt, könnten so viele Fahrzeuge 2021 erstmals auch verkauft werden – 2020 waren es nur ungefähr die Hälfte.
Allerdings ist dabei zu beachten, dass der Taycan in 2021 bislang praktisch keine Tesla-Konkurrenz hatte: Das Model S in seiner aufgefrischten Form wird erst seit Mitte Juni wieder ausgeliefert, und das bislang nur in den USA. In seiner Long-Range-Version kostet die sportliche Tesla-Limousine etwa so viel wie ein Basis-Taycan, hat aber viel mehr Reichweite und Extras, und als Plaid-Modell beschleunigt es jetzt schneller als alles, was Porsche in Serie zu bieten hat.