Bis 2025 will Jaguar zu einer rein elektrischen Luxus-Marke werden, hat mit dem I-Pace bislang allerdings nur ein Modell im Programm, das gänzlich ohne Verbrenner-Motor auskommt, und ist nicht besonders erfolgreich damit. Erst in dem Zieljahr soll darauf nach Berichten ein viersitziger Grand Tourer folgen, bevor ein großes SUV und eine Limousine das zukünftige Jaguar-Programm vervollständigen. Und wie die britische Marke in indischem Besitz jetzt mitteilte, werden ihre neuen Elektroautos in Nordamerika mit der Supercharger-Technik von Tesla ausgestattet.
Jaguar als elfter Supercharger-Partner
Damit entschied sich der elfte konkurrierende Auto-Hersteller, in Zukunft auf die Tesla-Technik zu setzen. Den Anfang damit machte in diesem Mai Ford, und schon wenig später wurde die Liste derjenigen Konkurrenten, die keine Supercharger-Kooperation verkündeten, kürzer als die der Tesla-Partner. Nach Ford und vor zuletzt Jaguar entschlossen sich auch General Motors, Rivian, Fisker und Aptera aus den USA, Mercedes als bislang einziger der deutschen Hersteller, Volvo und Polestar sowie Honda und Nissan dazu.
Zu den ersten dieser Vereinbarungen hieß es stets, Elektroautos der Partner könnten ab 2024 mit Adaptern an Tesla-Säulen in Nordamerika laden und neue Modelle ab 2025 würden ab Werk mit Supercharger-Buchsen ausgestattet. Beides ist nach Angaben von Jaguar auch für die neueste Kooperation vorgesehen. Ein Jahr für die Bereitstellung von Adaptern für den I-Pace durch Tesla wird in der Mitteilung aber nicht genannt – „sobald sie verfügbar sind“, steht darin nur.
Mit seinem ersten Elektroauto I-Pace spielt Jaguar bislang in keiner Region eine bedeutende Rolle, und auch von den kommenden Modelle dürften angesichts ihrer verstärkten Luxus-Orientierung keine hohen Stückzahlen verkauft werden. Dennoch unterstreicht die neueste Partnerschaft, wie attraktiv die Supercharger-Infrastruktur für andere Hersteller ist, sodass sie sich über alle Marketing-Bedenken hinwegsetzen. Für Nordamerika gilt das stärker als für Europa, wo auch Tesla den Standard CCS unterstützt und schlagkräftigere Ladesäulen-Konkurrenz hat.
VW und BMW ohne Tesla-Kooperation
Als bedeutende Konkurrenten mit Elektroautos, aber ohne Supercharger-Kooperation in den USA sind jetzt noch Toyota, der Stellantis-Konzern, Hyundai zusammen mit Kia, das Startup Lucid, der Volkswagen-Konzern und BMW übrig. Bei Hyundai und Lucid kann das technische Gründe haben, weil deren Fahrzeuge mit höheren Spannungen geladen werden, als die Tesla-Säulen hergeben. Bei den Konkurrenten aus Deutschland könnten die Überlegungen dahinter eher geschäftspolitisch sein. Aber mit Mercedes hat sich auch ein deutscher Premium-Hersteller bereits dazu durchgerungen, den Tesla-Vorsprung bei schnellem Laden in Nordamerika anzuerkennen und seine Kunden davon profitieren zu lassen.