Wer sich fragt, was Elon Musk eigentlich macht, wenn er nicht gerade mit Elektroautos bei Tesla, Raketen bei SpaceX oder einem seiner anderen öffentlichen Projekte wie der Tunnel-Firma Boring beschäftigt ist, findet Antworten in einem aktuellen Interview. Der Chef von Tesla und mehr telefonierte dafür nach deren Angaben eine Stunde lang mit der Pulitzer-Preisträgerin Maureen Dowd. Vielleicht absprachegemäß sind dem Artikel keine neuen Informationen über Tesla-Geschäft oder -Produkte enthalten – aber einige über das Privatleben des rastlosen Multi-Unternehmers mit seiner jungen Familie.
Plötzliche Trennung auf Twitter
Das Anfang Mai geborene Baby von Musk und der Musikerin Grimes hat den denkbar ungewöhnlichen Namen X Æ A-Xii, einen Samstagabend zuhause in Los Angeles aber verbringt das Paar trotzdem recht normal, wie der Tesla-Chef erzählte: Die beiden schauen Anime-Filme. Allerdings diskutieren sie auch viel über Potenzial und Gefahren von künstlicher Intelligenz, was schon seltener klingt. Und Musk sagt, sie hätten sich schon gegenseitig gefragt, wer von ihnen beiden eigentlich verrückter sei.
Grimes, die sich auch c wie das Symbol für Licht-Geschwindigkeit nennt, wird in dem Artikel in der New York Times als Galaxis-Prinzessin bezeichnet, Musk als der König des Mars. Dass die beiden zueinander fanden, begann mit einem Missverständnis, wie ihren Aussagen in dem Interview (Grimes kam zwischendurch dazu) zu entnehmen ist. Der Tesla-Chef wollte einen seiner Twitter-Scherze machen und recherchierte vorher, ob es ihn schon gab. Und tatsächlich hatte die kanadische Musikerin aus dem KI-Gedankenexperiment Roko’s Basilisk schon Rococo Basilisk gemacht, was Musk beeindruckte – aber wie sie jetzt sagte, was ihre Verfremdung gar nicht lustig gemeint.
Ein Paar sind die beiden jetzt trotzdem, und wie bei zwei unabhängigen Geistern zu erwarten ganz und gar nicht immer einer Meinung. Aktuell sind sie vielleicht sogar getrennt. Vergangene Woche schrieb Grimes per Twitter an den Tesla-Chef, er solle mit irgendetwas aufhören, weil sie das Verbreiten von Hass nicht ertragen könne. Die Nachricht ist inzwischen gelöscht, aber Musk folgt Grimes auf Twitter nicht mehr.
Tesla-Chef in Sorge wegen KI
Abgesehen davon scheint das Thema Gefahren von KI tatsächlich dasjenige zu sein, dass den Tesla- und Space-Chef neben seinen geschäftlichen Aktivitäten am meisten umtreibt. Mehrmals kam er in dem Interview darauf zu sprechen und erwähnte auch, Grimes habe sich vor kurzem seiner besorgten Haltung angeschlossen. Aber auch zu reichlich anderen Themen von Politik über Besitz und Affären bis zu Mars-Missionen und Vater-Figuren gab er Auskunft.
Insgesamt, so sagte Musk, habe er tendenziell mehr Ideen, als er umsetzen könne. Er neige sozusagen dazu, mehr abzubeißen, als er kauen könne, und sitze dann mit vollen Backen da wie ein Backenhörnchen. Allein Tesla zum Laufen zu bringen, sei eine riesige Aufgabe gewesen, deren Ausmaß nicht viele wirklich erkannt hätten. Zum Abschluss betonte Musk noch einmal, dass er all das nicht wegen des Reichtums macht, sondern um der Menschheit mit Geld von Tesla ein multiplanetares Leben mit Hilfe von SpaceX zu ermöglichen.