Weltweit hat Tesla im ersten Quartal dieses Jahres mehr von seinen Elektroautos ausgeliefert als je zuvor in einem Vierteljahr. Einen großen Anteil daran hatten rapide zunehmende Produktion und Verkäufe in China, und auch seine Europa-Zahlen soll Tesla verdoppelt haben. In den USA dagegen dürfte das Wachstum in Q1 2021 geringer gewesen sein als im Welt-Durchschnitt (exakte Daten sind noch nicht bekannt). Ein Analyst sagte jetzt sogar voraus, in der Heimat habe Tesla wohl schon 2020 nahezu die Spitze seines Marktanteils erreicht. Doch das schien sich nur auf das Elektroauto-Segment zu beziehen, während Tesla neuerdings alle verkauften Autos als Referenz verwendet.
Tesla-Anteil in USA im Februar gesunken
In China gab es moderne Elektroautos aus heimischer Fertigung zum Teil sogar schon, bevor Tesla dort begann, in einer eigenen Gigafactory erst Model 3 und dann Model Y zu produzieren. In Europa wiederum produziert das Unternehmen bislang nicht, sondern versorgt den Markt aus Fremont und neuerdings teils aus China, aber auch hier setzte ab 2019 Konkurrenz im Form von Elektroautos etablierter Hersteller wie des Volkswagen-Konzerns ein. In den USA dagegen blieb Tesla der E-Markt zwischendurch fast allein überlassen, wohl auch, weil die bundesweiten CO2-Vorschriften dort weniger streng sind.
Mit dem Ford Mustang Mach-E, der zudem aggressiv gegen Tesla vermarktet wird, hat sich die Situation in den USA Anfang dieses Jahres allerdings zu verändern begonnen. In diesem Februar soll Tesla 11 Prozentpunkte Marktanteil auf noch 69 Prozent verloren haben. Und Werte wie zuvor wird das Unternehmen womöglich nie mehr sehen oder jedenfalls kaum noch überschreiten, sagte der Analyst Garrett Nelson von CFRA im Gespräch mit Yahoo Finance. In den fünf Jahren bis 2020 habe sich der US-Marktanteil von Tesla nahezu verfünffacht, und damit habe er wohl nahezu seine Spitze gesehen.
Bislang habe Tesla sehr vom Fehlen von Konkurrenz in der Heimat profitiert, sagte der Analyst weiter, doch das werde sich schon in den nächsten etwa sechs Monaten mit neuen Startup-Elektroautos von Lucid oder Rivian ändern. Außerdem kämen elektrische Modelle von etablierten Herstellern. Dazu zählen aus den USA General Motors und aus Europa vor allem Volkswagen.
Piper-Analyst rät zu Blick auf Gesamtmarkt
Der CFRA-Analyst stuft Tesla-Aktien vor diesem Hintergrund nur mit Halten ein, womit er inzwischen allerdings in der Minderheit ist. Laut dem Finanzdienst Tipranks raten aktuell elf Börsenprofis bei Tesla zum Kauf, acht zum Halten und sieben zum Verkauf.
Die Investmentbank Piper Sandler zum Beispiel, die das mit 1200 Dollar höchste Kursziel ausgegeben hat, erklärte Mitte März das Achten nur auf Elektroauto-Marktanteile für passé – mittlerweile gehe es bei Tesla um die Eroberung des Gesamtmarkts. Auch das Unternehmen selbst zeigte in seinem jüngsten Quartalsbericht, welchen Anteil seit 2012 seine Elektroautos an allen Auto-Verkäufen in Nordamerika, Europa und China hatten. Die Marke von einem ganzen Prozent haben sie bislang nur in den USA und Kanada überschritten, aber das Wachstum war zuletzt überall steil.