Die in diesem Sommer im Rahmen des Konjunktur-Pakets gegen die Coronavirus-Krise erhöhte Umweltprämie für den Kauf von reinen und hybriden Elektroautos erweist sich weiter als sehr wirksam. Die Gesamtzahl der Anträge auf die Prämie erhöhte sich im September 2020 auf 27.436, noch einmal rund 20 Prozent mehr als im August, in dem bereits der Rekord von knapp 20.000 Anträgen von Juli überboten worden war. Neben Dauerbrennern wie dem Tesla Model 3 oder Renault Zoe ist in der September-Liste erstmals auch das neue VW-Elektroauto ID.3 vertreten – allerdings nur mit einer geringen Anzahl.
Wie war der Start des VW ID.3?
Die Zahlen zu der Elektroauto-Prämie wurden jetzt vom zuständigen Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (Bafa) zunächst auf Twitter grob und dann im Web mit Angaben zu den einzelnen Modellen veröffentlicht. Sie bestätigen Daten des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) vom Vortag, laut denen der reine Anteil reiner Elektroautos bei den Neuzulassungen in Deutschland weiter auf inzwischen 6,6 Prozent gestiegen ist. Im September stammten 3065 davon von Tesla, ganz vorn aber stand Renault mit nach eigenen Angaben 3600 Zoe-Zulassungen.
Der ersten KBA-Veröffentlichung lassen sich keine Zahlen für einzelne Modelle entnehmen, sodass sie zunächst offen blieb, wie sich das neue VW-Elektroauto ID.3 in seinem ersten Monat auf dem deutschen Markt gemacht hat – für Norwegen ist schon bekannt, dass es dort im September weitaus häufiger zugelassen wurde als das Tesla Model 3. Einen ersten Anhaltspunkt für Deutschland-Zahlen enthalten aber jetzt die Daten des Bafa: Sie sind zwar nicht nach Monaten aufgeschlüsselt, geben aber die Gesamtzahl der Prämien-Anträge für jedes förderfähige Elektro-Modell an. Und weil der VW ID.3 ganz neu dabei ist, steht in der aktuellen Tabelle, wie oft für ihn die Prämie im September beantragt wurde.
https://twitter.com/BAFA_Bund/status/1311998122512527360
Und diese Daten sehen nicht nach einem fulminanten Start des ersten Elektroautos von Volkswagen auf der neuen MEB-Plattform auf. Laut der Bafa-Tabelle wurden fast nur Anträge für eine seiner verfügbaren Varianten gestellt, nämlich den ID.3 Pro Performance, mit dem Konzern-Chef Herbert Diess schon in einem öffentlich dokumentierten Italien-Urlaub war. Die Zahl ist nicht sehr hoch: 683 Anträge für seine Förderung gingen laut Bafa im September 2020 ein; hinzu kam noch 15-mal der ID.3 Pro S mit dem größeren Akku-Paket.
Am Mittwoch gab VW zudem auf Twitter wie vorher Renault die eigenen Zulassungszahlen für September bekannt: Mit 1771 Stück in Deutschland sei der ID.3 direkt in die Top-Drei der Elektroautos (also hinter Renault Zoe und Tesla Model 3) gefahren. Dabei seien die Auslieferungen erst Mitte September gestartet.
Tesla und Renault vor VW-Elektroauto
Genaue Zahlen zum Tesla Model 3 nur im September sind den Bafa- und KBA-Daten dagegen nicht zu entnehmen. Von den gut 3000 Tesla-Neuzulassungen laut KBA dürfte aber die Mehrzahl Model 3 gewesen sein, sodass davon auszugehen ist, dass es (ebenso wie Renault Zoe) im September auch bei der Prämie weit vor dem VW-Elektroauto mit den insgesamt knapp 700 Anträgen lag. Allerdings wäre denkbar, dass das Bafa mit der neuen Antragsflut seit Juli überfordert ist und mit dem Zählen nicht hinterherkommt. Dafür spricht auch, dass die Zahl der ID.3-Neuzulassungen laut VW deutlich höher war als die der Anträge dafür.