Viel früher als in anderen Ländern Europa hat in Norwegen eine Bewegung zu Elektroautos eingesetzt, angetrieben von deutlichen Steuer-Vorteilen und den relativ hohen Einkommen im Land, die selbst Tesla Model S und Model X für die Bürger erschwinglicher machten als anderswo. Schon mehrmals lag der Elektroauto-Anteil bei den Neuzulassungen in Norwegen über 50 Prozent, und nach den neuesten Zahlen für diesen September waren es sogar 61,5 Prozent. Zusammen mit Plugin-Hybriden machten elektrifizierte Autos damit nicht weniger als 81,6 Prozent der September-Zulassungen in Norwegen aus.
Drei Elektroautos an der Spitze
Das geht aus Zahlen hervor, die der Verband OFV jetzt wie gewohnt kurz nach Monatsende veröffentlichte. Und sie zeigen deutlich, dass in Norwegen nicht nur die Elektroautos von Tesla ankommen. Zwar wurden dort vom Model 3 erneut 1116 Stück verkauft, also deutlich mehr als im August, in dem es nur auf Platz 9 der neuen Zulassungen lag. Fast doppelt so gefragt war aber in seinem ersten vollen Monat der neue VW ID.3: Er wurde im September genau 1989-mal zugelassen.
Mit dem Polestar 2 mit 937 Zulassungen im September folgt auf den Tesla ein weiteres Elektroauto, das man (angesichts der immer noch begrenzten Auswahl) als grob in die Klasse des Model 3 gehörig ansehen könnte. Danach kommt mit dem Toyota Rav4 der erste Plugin-Hybrid, dann der rein elektrische MG ZS, dann ziemlich gleichauf mit jeweils um 500 Neuzulassungen Audi e-tron, Hyundai Kona und Nissan Leaf.
Tesla-Dominanz im Norwegen beendet?
Mit der totalen Tesla-Dominanz in Norwegen scheint es also vorbei – was grundsätzlich durchaus im Sinn von CEO Elon Musk sein dürfte, der die Elektrifizierung nicht im Alleingang stemmen möchte. Ähnlich wie im September sieht es auch im gesamten bisherigen Jahresverlauf aus: Hier steht der Audi e-tron mit insgesamt 7690 norwegischen Zulassungen an der Spitze, gefolgt vom inzwischen ausgelaufenen e-Golf, Hyundai Kona und Nissan Leaf. Erst auf Platz fünf mit 3197 Neuzulassungen von Januar bis September folgt dann das Model 3.
Wie lange der Verkaufserfolg des VW ID.3 und mit Abstrichen auch des Polestar 2 in Norwegen anhält, muss sich erst noch zeigen. Beide wurden soeben neu dort eingeführt, aber schon länger erwartet, was wie früher bei Tesla für einige aufgestaute Nachfrage spricht. Und das Model 3 wurde in seinem ersten Monat in Norwegen im März 2019 mit gut 5000 Stück deutlich häufiger zugelassen als jetzt das neue VW-Elektroauto, das zum Start auf knapp 2000 kam.