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Batterie-Tag 4: Wie Tesla bei Akkus von Giga- zu Terawattstunden kommen will und warum

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Bild: Tesla

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Erst Tesla mit seiner Zell- und Akku-Fabrik zusammen mit Panasonic im US-Bundesstaat Nevada hat die Jahres-Produktion dieser Bausteine für Elektroautos und stationäre Speicher in den Bereich von Gigawattstunden gebracht. Mittlerweile betreiben auch CATL oder LG Chem solche Gigafactorys und viele weitere auch in Europa sind geplant. Tesla aber denkt schon den nächsten Riesen-Schritt weiter: Tera ist das neue Giga, sagte CEO Elon Musk bei seinem großen Batterie-Infotag am Dienstag, und erläuterte zusammen mit Technik-Chef Drew Baglino, wie Tesla diese Dimension erreichen will und warum das wichtig ist.

Tesla sieht riesigen Bedarf

Auf der großen Leinwand hinter der Bühne für die vor ihnen aufgereihten Tesla Model 3 mit den rund 200 Aktionären, die per Los und nach Verdiensten für die Teilnahme ausgewählt wurden, zeigten Musk und Baglino den Grund für ihren Einsatz: Um den Übergang zu nachhaltiger Energie zu schaffen, müsse Tesla bezahlbarere Elektroautos und Energie-Speicher produzieren und gleichzeitig Fabriken schneller und mit deutlich niedrigeren Investitionen bauen. Das Ziel Nummer Eins dabei sei eine jährliche Zell-Produktion im Terawattstunden-Maßstab.

Denn allein für Mobilität würden auf Jahre hinaus jährlich 10 Terawattstunden an Akkus gebraucht, 100-mal so viel wie bisher verfügbar, um auf Dauer Autos aller Art (also auch Nutzfahrzeuge) elektrisch zu machen, erklärte Baglino. Mit weniger gibt sich Tesla nicht zufrieden – und will zusätzlich auch das gesamte Energie-System nachhaltig gestalten. Um das komplette Strom-Netz und darüber hinaus auch alle fossilen Heizungen erneuerbar betreiben zu könenn, sieht Tesla weiteren Zell-Bedarf in Höhe von ebenfalls 10 Terawattstunden jährlich, und das über 25 Jahre.

Mit Tesla-Zelle zur Tera-Dimension

Insgesamt benötige die Welt also über 15 bis 25 Jahre 20 bis 25 Terawattstunden an Akkus pro Jahr, fasste Musk die gewaltigen Dimensionen zusammen. Damit das wie von der erweiterten Mission verlangt schnell und mit weniger Investitionen pro Einheit gelingt, hat Tesla eine neue Batterie-Zelle im XXL-Format entwickelt. Mit vielen Teil-Innovationen bei Aufbau, Chemie, Materialien und Produktion soll sie weniger als halb so viel kosten wie bisherige. Eine Pilot-Produktion nahe dem Tesla-Werk in Fremont wird laut Musk aktuell eingerichtet und soll bis Ende 2021 eine Jahres-Kapazität von 10 Gigawattstunden haben.

Wenig ist das nur gemessen an den neuen Tera-Plänen von Tesla, die in den Jahren darauf Realität werden sollen. Bis 2022 wolle Tesla auf 100 Gigawattstunden eigene Zell-Produktion pro Jahr kommen, kündigte Musk an, und er sei zuversichtlich, bis 2030 dann 3 Terawattstunden Kapazität erreicht zu haben. Die neuen Zellen und Verfahren dafür ermöglichen nach seinen Worten Fabriken, in denen jede Einzel-Linie auf 20 Gigawattstunden pro Jahr kommt, also rund halb so viel wie die gesamte aktuelle Gigafactory in Nevada. Es gebe einen klar erkennbaren Pfad zur Realisierung der enormen Platz- und Kosten-Ersparnis, aber auch noch viel dafür zu tun, sagte der Tesla-Chef.

Tesla treibt jetzt Zell-Markt an

Zugleich lassen seine Ankündigungen erkennen, dass Tesla zwar das gesamte Energie-System einschließlich Autos weltweit elektrisch und nachhaltig machen will, aber nicht allein. Bei einer eigenen Ziel-Kapazität von 3 Terawattstunden Zellen jährlich in 2030 würden nach den Berechnungen von Musk und Baglino immer noch mindestens weitere 17 Terawattstunden gebraucht, um die erforderlichen 20 Terawattstunden für den Komplett-Umstieg zu erreichen. Tesla macht also wieder einmal den Anfang, will aber wie vorher bei Elektroautos jetzt auch bei Batterie-Zellen andere Hersteller zum Nachziehen im großen Maßstab bewegen.

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