Bild: DRES Dalhousie
Ob auch diese Präsentation bald gelöscht wird? An diesem Sonntag berichtete der Blog Electrek über neue Forschungsergebnisse von Jeff Dahn, Teslas Batterie-Forschungspartner an der kanadischen Dalhousie University, laut denen Zellen für Elektroautos sogar gut genug für insgesamt 3,5 Millionen Kilometer Lebensdauer sein könnten. Damit bezog sich der Blog auf einen Vortrag von Dahn auf YouTube – und dort wurde vor kurzem schon einmal ein Video mit Akku-Aussagen des Tesla-Partners gelöscht.
15.000 Akku-Zyklen bei Tesla möglich?
Tesla-Chef Elon Musk spricht seit längerem von Elektroauto-Akkus für 1 Million Meilen Fahrleistung, hat beim Batterie-Tag Ende September aber keine entsprechende Zelle vorgestellt. Für Dahn allerdings ist dieses Problem im Grunde schon gelöst. Schon in diesem Februar sagte er in einem Vortrag, selbst 2 Millionen Meilen (etwa 3,2 Millionen Kilometer) mit demselben Akku seien realistisch. Ein Video mit Auszügen daraus wurde allerdings von YouTube „aufgrund einer Beschwerde wegen Urheberrechtsverletzungen“ wenig später gelöscht.
In dem neuen Vortrag geht es laut Electrek um dasselbe Thema. Dahn habe neue Test-Ergebnisse mit seinen langlebigen Zellen vorgestellt, berichtet der Blog. Inzwischen lasse sich sagen, dass die Tesla-Batterien mit speziellen Additiven 10.000 Zyklen gut überstehen. Sie könnten also 10.000-mal komplett ge- und entladen werden, was bei 350 Kilometern pro Ladung 3,5 Millionen Kilometern in einem Elektroauto entspricht – und bei mehr Reichweite pro Füllung sogar noch mehr. Wenn man die Zellen pfleglicher behandelt, also weder bis 100 Prozent auflädt noch bis 0 Prozent nutzt, sollen sie sogar 15.000 Zyklen überstehen.
Teslas bekannter Forschungspartner ist nicht der einzige, der sich intensiv mit langlebigen Akkus beschäftigt. So sprechen sowohl LG Chem als auch CATL, beide ebenfalls Lieferanten von Tesla, von Zellen zumindest für eine Lebensdauer von mindestens einer Million Meilen, also rund 1,6 Millionen Kilometern. Auch das ist wahrscheinlich schon mehr, als ein Elektroauto in seinem nutzbaren Leben je fahren wird.
Lebensdauer schafft neue Möglichkeiten
Laut Electrek stellt auch Dahn in seinem aktuellen Vortrag die Frage, ob eine derart lange Lebensdauer überhaupt erforderlich ist. Er beantwortete sie allerdings mit einem deutlichen Ja. Denn Zellen würden nicht nur für normale Elektroautos gebraucht, sondern auch für Nutzfahrzeuge und andere Anwendungen mit höheren Anforderungen, zum Beispiel elektrische Fähren. Zudem könne man extrem langlebige Akkus in Elektroautos auch zur Stabilisierung der Strom-Versorgung nutzen, wie es auch bei Tesla angedacht ist. Und, so Dahn, wenn die Zellen praktisch ewig halten, müsse man sich vielleicht gar nicht mehr mit ihrem Recycling beschäftigen, sondern können sie einfach in das nächste Fahrzeug einbauen, wenn das ursprüngliche damit aus anderen Gründen nicht mehr fährt.