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Berater: Batterie-Tage von Tesla und VW waren wichtig – und bald kommen die Rohstoff-Tage

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Bild: Benchmark Mineral Intelligence

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Für Volkswagen kann es vielleicht schon als Erfolg gelten, in einem Atemzug mit Tesla genannt zu werden: Mit einem „Power Day“ nach dem Vorbild des Battery Day von Tesla vor rund einem halben Jahr hatte der deutsche Autokonzern vergangene Woche auf die eigenen Pläne für Elektroauto-Akkus aufmerksam gemacht und damit einen rapiden Kursanstieg bei seiner Aktie ausgelöst. Die Beratungsfirma Benchmark Mineral Intelligence widmete den VW-Plänen sogar einen langen Podcast. Einer ihrer Experten warnte darin allerdings, als Nächstes bräuchten Tesla wie VW wohl Informationstage zu dem Thema Rohstoffe für ihre vielen Batterien.

Tesla will zehnmal so viel wie VW

Die Pläne von Volkswagen für eine eigene Batterie-Produktion wirken im Vergleich zu Tesla bescheidener, sind aber dennoch weit reichend und recht konkret: Bis 2030 will der Konzern in Europa eigene Akku-Produktionskapazitäten von 240 Gigawattstunden pro Jahr aufbauen. Dazu sind sechs Gigafactorys mit je 40 Gigawattstunden geplant. An der ersten davon am Standort Salzgitter, die bislang in einem Joint-Venture mit dem schwedischen Startup Northvolt aufgebaut werden sollte, hat Volkswagen jetzt alle Anteile übernommen. Als Start-Termin für die Zellproduktion dort wurde bislang 2024 genannt.

Tesla-CEO Musk hatte beim Batterie-Tag ebenfalls einen Zielwert für die eigenen Batterie-Produktion im Jahr 2030 genannt: 3 Terawattstunden, also mehr als zehnmal so viel wie jetzt VW. Eine Pilotlinie für die selbst entwickelten 4680-Zellen wird seit vergangenem Sommer neben dem Tesla-Werk Fremont aufgebaut und soll bis Ende dieses Jahres auf 10 Gigawattstunden jährliche Kapazität kommen. Das erste wirklich große Zell-Werk von Tesla soll laut Musk auf dem Gelände der deutschen Gigafactory bei Berlin entstehen und im ersten Plan-Schritt 100 Gigawattstunden pro Jahr produzieren. Dort hat das Unternehmen vor kurzem den Bau einer „Lagerhalle“ beantragt und später bestätigt, eine Umnutzung als Batterie-Halle werde geprüft.

In der Benchmark-Nachbesprechung von vergangener Woche ging es hauptsächlich um die VW-Ankündigungen. Aber laut Simon Moores von der Marktforschungsfirma stehen alle Zell-Produzenten, also neuerdings auch Tesla und Volkswagen, bei solchen ehrgeizigen Plänen vor dem gleichen Problem: die Rohstoffe werden teurer. Tesla-Chef Musk hat sich dazu schon mehrmals geäußert und unter anderem ein Konzept zur Gewinnung von Lithium präsentiert. Und dem hartnäckigen Mangel an Nickel für Akkus will er entgegenwirken, indem Tesla bei Elektroautos mit Standard-Reichweite Lithium-Eisenphosphat-Zellen (LFP) verwendet, die weder Nickel noch Kobalt brauchen.

Auch Rohstoffe für LFP-Zellen wird teurer

Andere westliche Hersteller wie Mercedes und Volkswagen wollen dem Tesla-Beispiel bei LFP folgen, und chinesische wie BYD arbeiten ohnehin schon länger intensiv damit. Aber auch das Lithiumcarbonat als Rohstoff für diese LFP-Zellen sei zuletzt drastisch teurer geworden, berichtete Benchmark-Geschäftsführer Moores von in der Video-Konferenz: In China sei der Preis dafür seit Anfang dieses Jahres um 100 Prozent gestiegen. Und weil die Rohstoff-Kosten bei Batterie-Zellen aufgrund von Fortschritten bei effizienter Produktion inzwischen 80 Prozent ausmachen würden, schlage die Preiserhöhung stärker als früher auf die Gesamtkosten durch.

Wer vor dem jüngsten Rohstoff-Anstieg auch bei Nickel und Kobalt keine Lieferungen zu den früheren Preisen vereinbart habe, stehe jetzt möglicherweise vor einem „oh verdammt“-Moment, sagte Moores weiter. Weitere Preissenkungen würden dann jedenfalls schwierig – Tesla und später VW haben hier Größenordnungen um 50 Prozent genannt. Die Batterie-Tage der beiden Unternehmen seien zum aktuellen Zeitpunkt passend gewesen, hielt Moores deshalb fest. In 18 Monaten aber werde Tesla wohl einen Rohstoff-Tag und Volkswagen dann einen Chemie-Tag abhalten.

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