Wie in Europa ist Tesla in den USA dabei, sein Supercharger-Netz für die Nutzung durch fremde Elektroautos zu öffnen – allerdings mit der Besonderheit, dass dafür bislang nicht kompatible Systeme in Einklang miteinander gebracht werden müssen. Zum Teil schließt Tesla dafür Vereinbarungen, die zunächst Adapter und später den Einbau von Supercharger-Buchsen bei anderen Herstellern vorsehen. Zu einem anderen Teil werden Supercharger mit integrierten CCS-Adaptern ausgestattet – und hier profitiert Tesla bislang stärker als jeder andere Ladeanbieter von neuer Förderung in den USA.
Jede 5. geförderte Station von Tesla
Insgesamt hat die US-Regierung rund 5 Milliarden Dollar Subventionen für mehr schnelle Ladeinfrastruktur im Land vorgesehen. Tesla gehörte zu den Unternehmen, die zur Bekanntgabe des Programms mitgeteilt hatten, sich daran beteiligen zu wollen. Voraussetzung dafür ist, dass seine Supercharger auch Laden nach der Nordamerika-Variante des CCS-Standards ermöglichen. Dazu rüstete Tesla erste Supercharger mit einer Lösung namens Magic Dock auf: einem integrierten CCS-Adapter, der nur für Fremdlader mit freigegeben wird (s. Foto oben).
Nach einer Unterbrechung hat Tesla vor kurzem weitere Supercharger in den USA so ausgestattet und auch in Kanada damit begonnen. Und ein aktueller Bericht des Wall Street Journal (WSJ) spricht dafür, dass noch viel mehr davon kommen wird. Demnach haben einige Bundesstaaten schon entschieden, welche Anbieter in der ersten Runde Zuschüsse für neue Stationen bekommen. Rund 77 Millionen Dollar sollen bislang vergeben sein und allein 8,5 Millionen Dollar davon für Tesla vorgesehen sein, das bei 18 Prozent aller bislang vergebenen Projekte ausgewählt wurde.
Wenn dieser Trend anhält, würde Tesla als Betreiber mit den meisten schnellen Ladesäulen in den USA zugleich derjenige sein, der am meisten Förderung für noch mehr bekommt – die bisherige Summe soll höher sein als bei allen anderen Bewerbern. Laut dem WSJ-Bericht, der auf Daten von der Analyse-Firma EVAdoption basiert, nennt Tesla pro Supercharger-Station Kosten von und 392.000 Dollar. Der Durchschnitt bei anderen Bewerbern soll bei fast 800.000 Dollar liegen.
Supercharger-Stellung weiter gestärkt
Die Gesamtkosten verstehen sich zudem für eine unterschiedliche Anzahl von Ladesäulen pro Station. Tesla soll an jedem geförderten Standort acht bis zwölf seiner Supercharger planen, während sich die anderen Bewerber meist auf die mindestens vorgeschriebenen vier beschränken. Als Kosten pro Stück werden in dem Bericht 17.000 Dollar bei Tesla genannt und bis zu 130.000 Dollar für andere Gleichstrom-Säulen. Ein Monopol auf dem US-Lademarkt erwartet laut WSJ niemand, aber die bereits dominierende Stellung von Tesla auf diesem Markt könne durch den Kosten-Vorteil bei dem Förderprogramm weiter gefestigt werden,