Die Börse hat ihre merkliche Enttäuschung nach dem Batterie-Informationstag von Tesla inzwischen locker wieder abgeschüttelt: Nachdem die Aktie am vergangenen Mittwoch direkt nach dem lange erwarteten Tesla-Tag gut zehn Prozent verloren hatte, beendete sie diesen Dienstag schon wieder deutlich höher bei rund 420 Dollar. Zu diesem Thema und vielen anderen äußerte sich CEO Elon Musk jetzt in einem seiner seltenen Interviews – und zwar etwas verwirrend.
Tesla soll beschleunigen
Erst einmal äußerte sich Musk in dem Podcast-Gespräch mit der erfahrenen Technologie-Journalistin Kara Swisher für die New York Times enttäuscht über die Enttäuschung nach seinem Info-Tag. Die Reaktion der Medien allgemein hat für ihn schlicht „auf traurige Weise gezeigt, dass sie nicht verstehen“. Wo genau er enttäuschte Berichterstattung gesehen hat, sagt der Tesla-Chef in dem offenbar nachbearbeiteten Podcast nicht. Er könnte sich auf die zuerst negative Reaktion an der Börse bezogen haben, aber die hielt nur einen Tag an.
Gewohnt selbstbewusst sagte Musk weiter, wem der Batterie-Tag nicht gefallen habe, der solle doch seine Tesla-Aktien verkaufen – „ist mir egal“. Dann erklärte er, es gehe eben um eine „wirklich unvorstellbar große Zahl von Zellen“, weil die beiden größten Branchen der Welt, Energie und Transport, so schnell wie nur möglich nachhaltig gemacht werden müssten. Denn je länger das dauere, desto größer werde die Gefahr für die Menschheit. Tesla solle daran gemessen werden, wie sehr es selbst und als Ansporn für andere Hersteller zu einer Beschleunigung beiträgt.
CEO sieht höhere Tesla-Kurse
Das Unternehmen selbst sieht der CEO mittlerweile in finanzieller Sicherheit. Tesla sei es gelungen, zum Massen-Hersteller von Autos mit nachhaltig positivem freiem Cashflow zu werden. Dabei sei man vor drei Jahren noch „in Todesgefahr“ gewesen, wählte der CEO seine bislang wohl drastischste Formulierung für die Zeit des schwierigen Produktionshochlaufs beim Model 3. Tatsächlich sei Tesla lange Zeit über in Todesgefahr gewesen, sagte Musk, derzeit aber nicht.
Auf die Frage nach der Börse kommentierte der CEO, er habe ja schon öffentlich erklärt, dass ihm die Tesla-Aktie „ein wenig teuer“ vorkomme, und inzwischen koste sie noch deutlich mehr. Aber wenn man ihn auf der anderen Seite frage, ob der Kurs in fünf Jahren noch höher sein werde, würde er mit Ja antworten. Auf eine etwas umständliche Weise gab Musk also wohl zu verstehen, dass man die Tesla-Aktie seiner Ansicht langfristig nach ruhig kaufen kann, aber durchaus davon ausgehen sollte, dass sie zwischendurch gelegentlich an Wert verliert.