In Berlin will der laut Berichten einzige Taxi-Fahrer Berlins, der mit einem Tesla arbeitet, das Elektroauto gegen eines mit Hybridantrieb tauschen; als Gründe nennt er hohe Stromkosten und mangelnde Lademöglichkeiten. In Düsseldorf aber passiert gerade genau das Gegenteil: Dort will ein Taxi-Unternehmer im großen Maßstab Elektroautos von Tesla in Betrieb nehmen – und bekommt in Sachen Strom großzügige Unterstützung.
Laut Berichten von RP Online und Bild-Zeitung ist Taxi Norman eines der größten Taxi-Unternehmen Deutschlands, mit bundesweit 300 Fahrzeugen und 148 in Düsseldorf. Am Freitag ist diese Flotte zunächst um zwei Fahrzeuge gewachsen: zwei Tesla Model S, die ab sofort in Düsseldorf als Elektroauto-Taxis unterwegs sind. Die Kosten dafür gibt Norman mit 230.000 Euro an; es dürfte sich also um die schnellste und teuerste Performance-Version handeln.
Doch das war es der Anfang: In den nächsten Wochen sollen weitere 50 Elektroautos von Tesla dazukommen, in diesem Fall aber etwas bescheidenere Model 3. Den Stückpreis gibt Norman laut den Berichten mit 45.000 Euro an. Dafür gibt es in Deutschland das Modell Standard-Reichweite plus (SR+), wenn man Fördermöglichkeiten nicht abzieht. Bis 2023 will das Taxi-Unternehmen vollständig auf Elektroautos umstellen.
Der Umstieg auf Elektroautos von Tesla scheint sich für Norman in mehrerlei Hinsicht zu lohnen. Zunächst einmal bekommt er von der Stadt privilegierte Parkplätze. Der Vorsitzende des Düsseldorfer Umweltausschusses kündigte laut RP Online an, die Taxiordnung zu ändern, um fünf exklusive Halteplätze für Elektrotaxis zu schaffen. Außerdem erhält Norman Strom im Sonderangebot: eine Flatrate von 35 Euro pro Auto bei den Stadtwerken. Bei einem Verbrenner-Daimler bezahle er dagegen monatlich 750 Euro für Diesel, sagte der Unternehmer Erol Norman der Bild-Zeitung.
Und drittens freuen sich auch die Fahrgäste – und dadurch wiederum die Fahrer. Seit Freitagmorgen seien seine zwei Tesla Model S in Düsseldorf im Einsatz, sagte Norman den Zeitungen. Ein Fahrer habe 15 Euro Trinkgeld bekommen, „weil die Kundin es klasse fand, in einem elektronischen Auto zu fahren“, schreibt die RP. Der Bild-Zeitung berichtete Norman von einer weiteren Fahrt für sieben Euro, für die es wegen des Tesla zehn Euro Trinkgeld gab.