In Norwegen wurden im Dezember 2022 so viele Pkw neu zugelassen wie noch nie zuvor in einem Monat – und weil Elektroautos dort bereits weiter verbreitet sind als im Rest der Welt, gab es auch bei diesen einen neuen Allzeit-Rekord. Nach Zahlen des Verbandes OFV waren von den rund 39.500 Neuzulassungen im Dezember 32.718 reine Elektroautos, was einem Anteil von 83 Prozent entsprach. Ganz vorn lag dabei in dem Monat wie im gesamten Jahr das Tesla Model Y – und wie schon im Vorjahr führte Tesla auch insgesamt die norwegische Statistik an.
Tesla mit Model Y an der Spitze
Vom Model Y wurden im Dezember nach OFV-Daten 4537 Einheiten neu zugelassen, mehr als doppelt so viele wie vom Volkswagen ID.4 im ähnlichen Format als dem Zweitplatzierten. Über das ganze Jahr gesehen, ist der Abstand geringer, aber dennoch vorhanden: Das Tesla-Elektroauto kam auf 17.290 Neuzulassungen, das von VW auf 11.532. Platz 3 in Norwegen belegte mit dem Skoda Enyaq in ganz 2022 ein weiteres elektrisches SUV auf der MEB-Plattform des Volkswagen-Konzern.
Dabei handelt es sich wohlgemerkt um Angaben für den gesamten norwegischen Markt, nicht nur Elektroautos. Davon gibt es in Norwegen prozentual gesehen mehr als irgendwo sonst auf der Welt. Im ganzen Jahr 2022 betrug der Elektroauto-Anteil bei den Neuzulassungen laut OFV 79,3 Prozent, also fast vier Fünftel, und war damit noch einmal höher als 2021 mit bereits 64,5 Prozent. Schon in dem Jahr hatte Tesla nur mit Model 3 und Model Y in Norwegen die Spitze aller Auto-Marken besetzt.
In 2021 erreichte Tesla diese Position noch hauptsächlich mit dem Model 3, 2022 übernahm das Model Y die Führung unter den Modellen, während von der Limousine nur noch 3145 Einheiten neu auf norwegische Straßen kamen. Insgesamt ergab sich so mit 21.303 Fahrzeugen ein Tesla-Marktanteil von 12,2 Prozent im vergangenen Jahr, vor Volkswagen mit 11,6 Prozent. In der Betrachtung nach Marken-Gruppen lag VW allerdings deutlich vor Tesla, denn zu der Kernmarke kamen noch je rund 10.000 Neuzulassungen von Audi und Skoda hinzu.
Höhere Elektroauto-Steuern in Norwegen
Der OFV kommentierte die Dezember-Zahlen mit der Aussage, man habe diesen Rekord nicht für möglich gehalten. Viele Fahrzeuge seien noch kurz vor Mitternacht an Silvester aufgeliefert worden. Das kennt man sonst nur von Tesla, doch weil Elektroautos in Norwegen ab diesem Jahr erhebliche Steuer-Privilegien entzogen bekamen, scheint sich die Schluss-Hektik auf alle Marken ausgebreitet zu haben. Der Verband kritisierte, dass von den höheren Steuern auch Kunden betroffen sind, die ihr Elektroauto schon vor vielen Monaten bestellt haben, es aber 2022 nicht mehr bekamen.