Als kommenden „Effizienzchampion“ mit bis zu 700 Kilometer Reichweite kündigte Volkswagen in diesem April das Elektroauto ID.7 im Passat-Format an (s. Foto), ohne ansonsten viele Daten zu nennen, aber am Donnerstag wurde der Hersteller konkreter. Ab sofort lässt sich der VW ID.7 in der ersten Version Pro über den Konfigurator bestellen. Mit einer ungefähr gleich großen Batterie kommt er nach Norm ungefähr so weit wie das Tesla Model 3 Long Range, der Basis-Preis ist jedoch etwas höher.
Ähnliche Reichweite wie Tesla Model 3
Ähnlich wie Tesla bietet VW den ID.7 in nur wenigen Farben an, hat aber anders als der US-Hersteller einige Sonderausstattungen im Programm, die den Preis nach oben treiben können. So ist eine Wärmepumpe anders als im Model 3 nicht Standard, sondern kostet 990 Euro zusätzlich. Auf der anderen Seite kommt der ID.7 Pro serienmäßig mit einem Head-up-Display, wie es bei Tesla auch gegen Aufpreis derzeit nicht zu haben ist.
Ohne Extras beträgt der Preis für den ID.7 Pro 56.995 Euro. In dieser Version steckt noch nicht der größere Akku, den VW im April für bis zu 700 Kilometer Reichweite ankündigte, sondern der von anderen Elektroautos aus dem Konzern bekannte mit 77 Kilowattstunden nutzbarer Kapazität. Das entspricht ungefähr dem Wert des Tesla Model 3 LR – und auch bei der Reichweite liegen beide nah beieinander: Der ID.7 Pro kommt nach WLTP 621 Kilometer weit. Beim Model 3 LR mit 19-Zoll-Felgen wie bei dem VW sind es nach Tesla-Angaben 602 Kilometer.
Besser für den Vergleich geeignet wäre das Model 3 in der Ausführung mit großem Akku und lediglich Heckantrieb, das Tesla in diesem Frühjahr in sein Europa-Programm nahm. Es ließ sich aber stets nur aus dem vorproduzierten Bestand bestellen, der derzeit fast komplett erschöpft ist. Die Reichweite des mit 18-Zoll-Rädern ausgestatteten Model 3 LR RWD gab Tesla gegenüber Business-Kunden zunächst mit 634 Kilometern an, als kurz darauf der Verkauf an Privatleute begann, wurden geschätzte 620 Kilometer daraus.
VW-Elektroauto mit Länge wie Model S
Der Reichweiten-Vergleich ergibt also ähnliche Werte und ist etwas kompliziert, und das Gleiche gilt für den Preis. Tesla nennt für das Model 3 LR im deutschen Konfigurator 50.990 Euro, die nur manchmal verfügbare Version nur mit Heckantrieb kostete rund 4000 Euro weniger. Dabei ist aber der Hersteller-Anteil am Umweltbonus bereits abgezogen, der in dem VW-Preis von 56.995 Euro für den ID.7 Pro noch enthalten ist. Zahlen müssen private Kunden also eigentlich nur gut 55.000 Euro. Bei VW erhalten sie anschließend (falls die Auslieferung noch dieses Jahr erfolgt) 3000 Euro staatlichen Umweltbonus zurück, beim Model 3 sind es wegen des niedrigeren Grundpreises 4500 Euro.
Insgesamt kommt man mit einem Tesla Model 3 bei ähnlicher Reichweite also selbst mit Allrad-Antrieb etwas billiger weg. Der VW ID.7 ist allerdings fast eine Klasse größer – mit knapp 5 Metern zum Beispiel ziemlich genau so lang wie das Model S. Für dieses Premium-Elektroauto zu einem sechsstelligen Preis nennt Tesla mit den Standard-Rädern 723 Kilometer Reichweite. Annähernd diesen Wert soll der ID.7 mit dem größeren Akku erreichen, der in der aktuellen Mitteilung nicht erwähnt wird.